"Jeder Mensch bekommt zu seiner Geburt die Welt geschenkt. Die ganze Welt. Aber die meisten von uns haben noch nicht einmal das Geschenkband berührt, geschweige denn hineingeschaut."

Donnerstag, 2. Oktober 2014

Argentinien Teil 3 – Ein Ende mit Schrecken

Buenos Aires

Wenn man in dieser Stadt in Couchsurfing eine/n Gastgeber/in sucht, werden über 40.000 Personen vorgeschlagen. Das war mir zu viel. Also drehte ich den Spieß um und eröffnete in der Buenos Aires Couchsurfing-Gruppe ein Gastgeber-Casting. Ich beschrieb, was ich in den fünf Tagen erleben wollte (darunter Tango, ein sehr gutes Steak essen, Party). Neben ein paar doofen Kommentaren meldeten sich auch ein paar nette -natürlich ausschließlich- Herren. Ich hatte zwei Favoriten, Eduardo und David. David hat letzten Endes das Rennen gemacht weil Eduardo über 50 Jahre alt ist und ich nicht davon ausging, dass er mit mir die Nächte zum Tag machen wird.

Ich traf die richtige Entscheidung. David holte mich vom Busbahnhof ab und war mir gleich sympathisch. Es war bereits 23.30 Uhr aber wir quatschen in der Wohnung noch bis halb 2.

Der nächste Tag begann etwas schleppend. Ich machte die Planung für die folgenden verbleibenden Tage (ich ja so deutsch!). Ich aß dann noch mit David zu Mittag und verließ gegen 14.30 Uhr die Wohnung. Just in diesem Moment fing es zu regnen an. Erst nur ein paar Tropfen, dann schüttete es wie verrückt, sogar Hagel war dabei. Ich flüchtete in eine Bushaltestelle. Toller erster Tag! Aber da meine Zeit begrenzt war musste ich da durch. Einen Regenschirm hatte ich nicht. 


Als der Regen nach einer Weile weniger wurde rannte ich zur nächsten Metrostation. Ich fuhr in die Innenstadt um eine Stadtkarte zu besorgen. Es regnete immer noch stark. Ich suchte Unterschlupf unter einem Vordach eines Cafés. Ich wollte nicht meine Zeit wartend im Regen verbringen. Also lief ich dann im Regen etwas in der Innenstadt herum (da Buenos Aires eine Millionenstadt ist wird dieser Teil Mikrozentrum genannt). Aber das macht keinen Spaß im Regen, also hab ich mich dann erst einmal in ein anderes Café gesetzt, ein Käffchen getrunken und die Stadtkarte studiert.

Dann hörte es fast auf und ich lief weiter herum. Ich besuchte ein paar Kirchen (sehr praktisch, wenn
es regnet), das Regierungsgebäude, das kleinste Haus Buenos Aires´ und den German Club. Auf diesen wurde ich durch einen anderen Couchsurfer aufmerksam. Der deutsche Klub liegt im 23.(?) Stock eines Hochhauses und von dort hat man eine nette Aussicht auf die Stadt. Zuerst wollte man uns nicht gewähren lassen aber dann hatte der Securitymensch seine Meinung geändert. Leider reflektierten die Fenster zu sehr, um gute Fotos zu machen.



kleinses Haus
 

Regierungsgebäude

Allzu lang wollte ich da jedoch nicht bleiben, weil David und ich zu einem Couchsurfing-Treffen gehen wollten. Das versprach von 22 bis 23 Uhr kostenlose Pizza und günstige Preise für Getränke. Als wir kurz nach 22 Uhr ankamen war nur eine weitere Person in der Bar. In der Gruppe hatten 70 zugesagt. Lag es am Regen? Oder sind die Leute hier einfach nicht zuverlässig? Es kamen noch zwei weitere Personen, aber Pizza wurde uns noch nicht serviert. Es hieß man warte noch bis mehr Leute kämen. Also warteten wir mit dem Verzehr der Getränke ebenfalls darauf. Nach ca. 30 Minuten waren wir dann 15 bis 20 Leute. Die Runde war recht nett, aber ich war mit zwei Brasilianern die einzigen Reisenden und ein paar der Anwesenden konnten kein Englisch. Mitternacht sind wir nach Hause.


Freitag.
Friedhofs- und Kulturtag. Die Sonne schien und der Tag war perfekt. Der Friedhof Recoletta ist der Friedhof der Reichen und Berühmten, mit vielen Mausoleen und Tempeln in verschiedensten Baustilen für bekannte Politiker wie beispielsweise Evita Perón. Es gab kaum Blumen im Friedhof, dafür aber umso mehr Touristen. Es werden sogar Touren angeboten. Die Gruften protzten Reihe an Reihe. Ich mochte den Friedhof sehr! Danach ging es weiter zum Kunstmuseum, das kostenlos und das größte und bedeutendste Argentiniens ist. Hier sind u.a. Originale von Gogh zu sehen.





auf dem Weg zum Museum
im Museum

Im Anschluss bin ich zum nationalen Kongress Gebäude gelaufen und auf meinem Rückweg zur Ubahn (David und ich wollten eigentlich im Restaurant essen gehen), sah ich zwei ewig lange Schlangen vor einem Theater stehen. Ich ging herein und erfuhr, dass es an diesen Tagen kostenlose Vorstellungen gab. Ich ging wieder heraus und fragte ein Mädel in der Schlange, ob ich mich zu ihr stellen könnte. Dank ihr bekam ich zwei Karten mit super Sitzplätzen für die Abendvorstellung um 20 Uhr. Es war kurz nach
18.30 Uhr. Ich versuchte David anzurufen und ihm mitzuteilen, dass wir heute dann doch ins Musical gehen können, so er wollte. Aber er ging nicht ans Telefon. Bei meinem 2. Versuch kurz nach 19 Uhr war es bereits zu knapp für ihn, zu erscheinen. So gab ich meine 2. Karte beim Kontrolleur ab. Hätte ich nicht machen sollen da sich eine ältere Dame neben mich setzte. Soweit nicht schlimm, aber dann sah ich ihre Fingernägel – oder das, was davon übrig war. Kaum saß sie neben mir, fing sie an, ihre Nägel zu kauen. Ich fand das extrem ekelig. Und musste ihr das auf eine nettere Weise mitteilen. Aber interessierte sie nicht weiter. Zum Glück fing die Vorstellung bald an und das Licht ging aus.

Obwohl wieder alles in Spanisch, nein, Castellano war (das Spanisch der Argentinier ist die größte Herausforderung für Leute, die Spanisch noch nicht gut verstehen, denn jedes doppel L, was in Spanisch als „j“ ausgesprochen wird [siehe Majorca], wird von den Argentiniern als „sch“ ausgesprochen [wäre dann Maschorca], ebenso beim „y“ [nicht yo, ich, sondern „scho“]) verstand ich dieses Mal viel. Und die Situationskomik war ebenso unterhaltsam. Es wurde viel gelacht!

Nachts gingen David und ich noch spontan aus. Es war Freitag Nacht und ein Couchsurfer hatte mich zu einem Club „eingeladen“ (er ist dort Türsteher und wenn wir seinen Namen am Eingang erwähnen würden, würden wir kostenlos herein kommen).

Die Clubszene in Buenos Aires ist speziell. Hier passiert alles etwas später. 23 Uhr oder noch später sieht man immer noch Menschen Abendbrot essend im Restaurant. Deshalb starten die Partys auch erst um ca. 2 Uhr. Wir waren bereits 00.45 Uhr im Club, der nicht so voll, dafür aber zu hell war. Selbst in den Toiletten war weniger Licht vorhanden. Die Musik war dafür ganz gut und schließlich waren wir kostenlos reingekommen. Die Partymeute, vor allem die Damen waren sehr unterhaltsam. Die Klamotten, die sie trugen, hätten auch perfekt eine „bad taste“-Party sein können. Leo-Print, Leggins, manche sahen aus als würden sie äußerst sexy zum Sportunterricht gehen, manche waren sehr schlampig angezogen. Aber durchaus unterhaltsam.
Gegen halb drei, als es nicht voller sondern leerer wurde, gingen wir nach Hause.

Samstag
hässlich aber nicht selten
War ein Shopping Tag! In bestimmten Gebieten fanden sogenannte „ferias“ statt, eine Art Straßenmarkt mit Kunst- und Handwerkshändlern. Woanders war der Ramschmarkt Buenos Aires. Im Gebiet „Once“ bekommt man Klamotten, Accessoires und sonstige Güter zu kleinen Preisen. Dafür sind die Straßen mit Menschen überfüllt. Ich lief dann noch bis zum Obelisk und bin frühzeitig zur Wohnung zurück, weil ich die bevorstehende Partynacht organisieren musste. David war bei der Hochzeit seiner Freunde. Ich hatte in der Gruppe bei Couchsurfing nach partywütigen Mitstreitern gesucht und auch welche gefunden. Dustin aus Panama wollte mich eigentlich Mitternacht an der Wohnung abholen. Aber es war 00.30, gerade als ich loslaufen wollte, als er klingelte. Nach einer schnellen Runde Gin Tonic (die Wirkung setzte bei mir bereits zuvor ein), liefen wir los. Ich hatte mich noch mit ein paar anderen Personen (natürlich wieder nur männlich) vorm Club verabredet. Drei weitere Herren standen davor. Einer davon wollte kein Eintritt zahlen und ging. Der zweite (Marcos) wollte nicht, dass ich allein dastehen würde (man weiß ja nie, wer so sein Wort hält und wer letzten Endes wirklich da ist) und als er sah, dass ich nicht allein war, ging er wieder. Herr Nummer drei, Nicolas ging dann mit Dustin und mir hinein.
Dustin, ich und Nicolas

Der Club war voller und dunkler als der am Vortag aber die Musik war recht chillig. Wir entschieden uns, später wieder zu kommen. Nach einer weiteren Runde Gin Tonic und Wein für die Jungs ließ dann mein Erinnerungsvermögen nach. Der Club war voll und ich auch :D Wie die Musik war- keine Ahnung. Aber ich glaube ich mochte es. Nach einer Weile war mir die Lust zu stickig, drinnen wurde geraucht. Ich ging mit Nicolas heraus und wir setzen uns vor den Club auf einen Bordstein. Mir ging es nicht so gut, ich hatte zu viel Alkohol intus. Ich schlief kurze Zeit an der Schulter von ihm ein. Dann hatte ich auch genug und er hat mich nach Hause gebracht.

Sonntag
Der nächste Morgen war grausam. Ich hatte meinen Wecker auf 11 Uhr gestellt, David und ich wollten eine Fahrradtour machen. Aber es regnete und David hatte ebenso noch geschlafen. Ich ging ins Bad und dann wieder zurück ins Bett. Der ganze Tag verlief so. Bis kurz vor 17 Uhr haben wir beide nichts gemacht außer ausnüchtern und schlafen. Das Wetter hatte nicht viel Spielraum zugelassen. Dann überkam mich großer Appetit, schließlich hatte ich bis auf ein paar Kekse noch nichts weiter gegessen.

Ich fragte David ob wir nicht heute zu dem beliebten Restaurant gehen wollten, das immer voll war, wenn ich vorbei lief. Und das war die richtige Entscheidung. Ich orderte ein Steak, das erste argentinische Steak seit drei Wochen meines Aufenthaltes. Und es war gut, verdammt gut! Das ganze Menü kostete 116 Pesos, das entspricht bei der offiziellen Rate etwas mehr als 10 Euro, mit der vom Schwarzmarkt etwa 6 Euro. Das hätte ich schon eher machen sollen!!! Es war so viel, dass ich nur die Hälfte geschafft hatte und die andere mit heim nahm.

schmeckte noch besser als es aussah!

Um die angefutterten Kalorien gleich wieder zu verbrennen, hatte ich mich mit Dustin zu einer Milonga verabredet. Hier lernten wir für 60 Pesos Eintritt die Grundschritte des Tangos, im Anschluss ein paar vom Rock n Roll. Auch hier hatte ich wieder mehrere Personen gefragt bzw. ein Couchsurfer hatte sich angeboten, mit mir Tango zu tanzen, weil er es kann. Aber er wohnt recht weit weg von dort, wo ich hingehen wollte und deshalb war nicht sicher, ob er erscheinen würde. Tat er dann aber. Und ebenso Mauro, der aber nicht tanzen wollte (er genoss die Atmosphäre an der Bar).

So hatte ich am Ende drei verschiedene Tanzpartner (noch ein Typie, der sich in unsere Runde integrierte) und eine Menge Spaß. Der Abend startete 20.30 und endete 1.30 Uhr für mich. Zwischendurch gab es Tanzeinlagen der Profis (äußerst erotisch!) und eine Feier um Mitternacht, weil das Tanzstudio 20-Jähriges feierte (gratis Torte und Sekt inklusive).




Montag
Der Tag fing bereits bescheiden an. Ich verbrannte mir recht doll meine linke Hand beim Wasserkochen. Denn der Deckel der Kanne fiel während des Einschenkens herunter und der heiße Wasserdampf traf direkt auf meine Haut. Glücklicherweise war die Ginflasche noch im Eisfach, die half über den ersten Schmerz hinweg.

Im Anschluss ging es ins Viertel La Boca, das vor allem wegen seiner bunten Häuserfassaden interessant ist. Vor Ort angekommen war ich etwas enttäuscht denn alles hier war super touristisch. Es reihten sich Souvenirläden an überteuerte Restaurants. Auf den Straßen Künstler, Händler und Tangopaare. Die tanzten aber nicht (das gab es nur in den Restaurants), diese stellten sich für Fotos zur Verfügung. Es interessierte mich und ich fragte nach den Preis. Die Herren verlangten 10 Dollar für 3 Posen, einer gewährte einen Rabatt von 5 Dollar. Für mich kein passendes Preis-Leistungs-Verhältnis (ich würde gern wissen, was diese Herren und Damen an einem Tag verdienen. Sie waren ziemlich begehrt!). Mit einem der Herren hatte ich ein kurzes Gespräch. Ich fragte ihn, ob er wirklich Tango tanzen könne oder ob er sich nur für die Fotos in Pose wirft. Er meinte er tanzt seit 15 Jahren und ich sei sehr hübsch. Daraufhin meinte ich, dass er mir ja dann einen Rabatt gewähren könne, aber darauf ist er nicht eingegangen. Es warteten nämlich bereits die nächsten Damen, die ein heißes Foto haben wollten!


                                                    [hier sollten Bilder von La Boca sein]


Dieser Situation möchte ich noch besondere Aufmerksamkeit an anderer Stelle schenken, also gut merken.

Ich habe dann noch etwas in einem Park gechillt, habe dabei einen kleinen Papageien den Tauben die Brotkrumen klauen sehen und bin zum Theater Colon, dass für seine Akustik berühmt ist. Am Sonntag fand ein Streichorchester-Konzert statt. Die günstigsten Karten kosteten 100 Pesos. Für diesen Preis wollten David und ich rein. Aber als ich an de Kasse nach den Tickets fragte, sagte man mir, dass das Stehplätze seien. Und auf 1 ½ Stunden stehen hatte ich keine Lust. Die nächstbeste Sitzplatzkategorie kostete 250 Pesos und war es mir nicht wert (ich bin ja kein allzu großer Fan von klassischer Musik). 

                                            [hier sollte ein Bild vom Park und vom Theater sein]

 
noch ein bisschen Stadt, hier der Obelisk


In der Wohnung zurück backte ich dann noch eine Runde deutsche Brezn, ein kleines Dankeschön an meinen Gastgeber David. Und wusch den Abwasch der letzten Woche auf, ebenfalls als eine nette Geste. Kurz danach erwähnte David, dass am Folgetag seine Putzfrau käme. Düdüm.

In der Nacht wollte ich das letzte Mal feiern gehen. Der eine Kerl, der am Samstag mit vor dem Club war aber nicht mit herein trat (Marcos), setzte David, ihn und mich auf die Gästeliste. Wir verabredeten und 00.40 Uhr vorm Club. Der war auch schon gut gefüllt (freier Eintritt auf Liste nur bis 1 Uhr), aber es lief Hip Hop und R´n´B. Und ich mag nun einmal elektronische Musik. Aber hey, für einen Montag Abend war das mehr als okay. Wir tranken ein bisschen was, unterhielten uns.
   
                                              [hier sollte ein Foto von David und mir sein]


An einem Punkt musste ich aufs Klo, was genau am anderen Ende des Raumes lag. Ich musste die Tanzfläche durchqueren und hatte nie mit dem gerechnet, was dann folgte:

Nicht nur, dass mich eine Hand voll Männer begrabscht haben, ich wurde an meinen Handgelenken festgehalten und fast zum Tanzen gezwungen. Aber das nicht, weil die Leute so scharf auf mich waren. Das war alles organisiert. Zwei Meter nachdem ich mich befreien konnte, bemerkte ich, dass meine Handtasche offen war. Und gleich danach, dass meine Kamera fehlte. Ich wurde beklaut. Das passierte in einer Professionalität und Sekundenschnelle, dass ich gar nicht reagieren konnte. Auch war das Fach, in dem ich mein Geld und Perso hatte, offen. Aber dort fehlte nichts (ich hätte bevorzugt dass die meine letzten Kröten nehmen anstatt der Kamera). Ich lief zu den Personen zurück, die mich bedrängt hatten, aber keiner wollte was von einem Diebstahl wissen. Dann musste ich erst einmal aufs Klo. Im Anschluss hatte ich die Securitymänner beauftragt, die Verdächtigen anzusprechen. Das Problem war aber, dass es mehrere Personen aus mehreren Richtungen waren, die mich anfassten. Ich konnte keinen eindeutigen Dieb identifizieren und war somit machtlos. Ich informierte David und Marcos aber auch sie konnten mir nicht weiterhelfen.

Wir liefen auf der Tanzfläche herum und ich bekam eine Paranoia. Ich versuchte zu sehen, ob anderen Mädels das gleiche passierte, ob diverse männliche Personen meine Kamera in ihrer Gesäßtasche haben können. Ich sprach sogar ein paar an und bat sie, mittlerweile bereits völlig fertig und aufgelöst, mir den Inhalt ihrer Hosentaschen zu zeigen. Sinnlos. Ich musste mir eingestehen, dass meine Kamera und ich uns nie wieder sehen würden. Und das tat weh. Der Abend war gegessen. Es war bereits nach 4 Uhr morgens und David musste 8 Uhr zur Arbeit. Wir liefen zum Bus und er versuchte mich aufzuheitern. Und ich versuchte das Positive aus der Sache zu sehen, was folgende Punkte sind:

-zum Glück fehlen nur zwei Tage, die restlichen Fotos hatte ich bereits gespeichert
-zum Glück hatte ich keine 10 Dollar für Poserfotos mit den Tangotänzern bezahlt, die ich dann nicht gespeichert hätte
-zum Glück wurde mir nicht mein Portemonnaie gestohlen, welches ich nicht mit hatte
-zum Glück war es am Ende der Reise und nicht am Anfang
-zum Glück war es keine nagelneue, super teure Kamera
-zum Glück waren keine unanständigen Fotos darauf
-zum Glück gibt es ausgleichende Gerechtigkeit, Karma oder wie man das auch immer nennen mag und der Dieb wird nicht verschont bleiben!

Aber ich vermisse sie trotzdem. Sehr sogar.

Ich hatte keine zwei Stunden geschlafen. Obwohl mein Flug erst um 15 Uhr war, musste ich die Wohnung mit David verlassen, weil wir sonst eine Schlüsselübergabe nicht rechtzeitig hinbekommen hätten. Dann aber am Morgen kam die Putzfrau von David, das hatte er vergessen, sodass ich noch 1 ½ Stunden mehr schlafen konnte.

Ich habe dann meine Sachen gepackt und bin zum Bus gelaufen. Der Busfahrer ließ mich passieren ohne dass ich zahlen musste. Wenigstens eine kleine Freude. Am Flughafen angekommen habe ich dann nach Essbarem gesucht, was sich als recht schwierig herausstellt, wenn man nicht exorbitant viel Geld ausgeben will. Wenigstens gab es kostenfreies Wifi.

Das Checkin verlief problemlos. Noch bevor wir starteten schlief ich ein. Am Flughafen Sao Paulo dann die nächste Enttäuschung: mir wurde nicht nur meine zwei Becher Dulce de Leche abgenommen (eine Art Karamellcreme), die ich im Handgepäck mit mir führte (was ich absolut nicht verstehen kann weil ich das Land nicht mal betreten werde und das Einführen in Deutschland kein Problem sein müsste). Tja und dann konnte ich auch nicht den Transitbereich verlassen weil meine Transitzeit nicht lang genug sei. Oder es wäre möglich, dann müsse ich aber 80 Dollar für einen neuen Check-In zahlen. Toll. Jetzt warten meine Freunde in der Ankunftshalle auf mich, denen ich nicht Bescheid geben kann, weil das kostenlose Internet nur 30 Minuten verfügbar ist. Ich fange an, Südamerika nicht mehr zu mögen. Jetzt fällt mir der Abschied auf jeden Fall nicht mehr so schwer.

Deutschland, du hast mich wieder. Mal sehen für wie lange. Epilog folgt!

Herzliche Grüße aus Deutschland,

Caro