"Jeder Mensch bekommt zu seiner Geburt die Welt geschenkt. Die ganze Welt. Aber die meisten von uns haben noch nicht einmal das Geschenkband berührt, geschweige denn hineingeschaut."

Samstag, 31. Dezember 2016

Hogmanay! Silvestersause in Schottland

Im Masterstudium hatte ich eine Bezugsperson, zu der ich gleich eine Verbindung hatte: Janine. Und
das lag nicht nur am Mangel an Alternativen, weil wir nur 13 Personen waren :D
Jay und ich liegen auf einer Wellenlänge, haben bis auf den Musikgeschmack viele Gemeinsamkeiten. Eine davon ist das Reisen. Ein Wunder eigentlich, warum wir, seit wir uns kennengelernt haben (2011), noch nie zuvor gemeinsam verreist sind.
Nun war es an der Zeit!

Jay und ich wollten gemeinsam ins neue Jahr feiern. Nach langem Hin und Her, wo es hingehen sollte, entschlossen wir uns schließlich für Schottland. Wir wollten die Silvesternacht in Edinburgh verbringen. Dort trägt das Silvesterfest den Namen "Hogmanay". Was wir vorher nicht wussten: Edinburgh bzw. Hogmanay wird als "größte Silvesterparty Europas" gefeiert. Groß war sie allerdings, aber dazu später mehr.

Knapp 1,5 Wochen vor Abreise buchten wir die Flüge ab Berlin - natürlich mit Ryanair. Viel schwerer gestaltete sich allerdings die Suche der Unterkunft. Alle, wirklich ALLE annähernd erschwinglichen Schlafplätze waren bereits ausgebucht. Wir hätten ein Zimmer für über 500 Euro für drei Tage halbwegs zentral haben können. Oder eben eins in unserer Preisspanne mindestens 30km außerhalb. Ich versuchte das Unmögliche und nutzte meine geliebte Couchsurfing-Community. Und tatsächlich: einer der Ersten, die ich kontaktierte, war Mark. Alleinlebend, über 40, Gutverdiener, gut bewerteter Host. Und siehe da, Jay, die bis dato noch nie Couchsurfing betrieben hatte, und meine Wenigkeit, kamen drei Nächte bei Mark unter - und es hätte uns nicht besser treffen können.

Mark holte uns an einem vereinbarten Ort ab. Sein Haus ist am Randgebiet von Edinburgh, aber
Busse fuhren auch nachts. Den ersten Abend verbrachten wir entspannt. Mark fuhr liebenswerter Weise mit seinem Auto und uns ins Zentrum und gab uns eine kleine abendliche Sightseeingtour. Es war kalt, und wir blieben nicht länger als nötig draußen. Bei Mark hatten wir unser eigenes Zimmer und die Matratzen des Bettes waren die besten, auf denen ich je geschlafen habe! Aber die Krönung war, dass Mark uns nicht nur bekochte, sondern noch diverse Sorten an Desserts und Eis (waren es acht?) hatte. Dazu gab es heiße Schokolade mit Schuss. Ich frage mich, warum dieser Mann noch solo ist *lach

Am Folgetag musste Mark arbeiten. Aber auf dem Weg zu seinem Termin nahm er uns noch kurz mit zu einer bedeutenden Kirche und zeigte uns im Anschluss eine Skianlage. Eigentlich wollten wir auf den Berg hoch laufen, weil die Aussicht richtig gut gewesen wäre. Aber der heftige Wind sperrte den Luft und somit auch uns den Zugang.
Als wir uns von Mark verabschiedeten, fuhren Jay und ich mit dem Doppeldeckerbus in die Innenstadt.

Wir schlenderten den Tag durch Edinburgh, schauten uns dies und das an, was halt noch so geöffnet war. Ganz entspannt.Edinburgh ist wunderschön. Die alten Fassaden der Häuser hatten es mir angetan.




Edinburgh-Style! :D



Am Abend gab es eine "Vorparty" für die Silvesterfeier. Ein
Wir hatten keine "Fackel" ;)
traditioneller Fackelumzug, für den man mittlerweile gut 8 Pfund bezahlen muss, um sich mit einer Fackel in einer geschlossenen Menschenmasse fortzubewegen, bewegte sich ab ca. 19 Uhr durch die Straßen. Im Anschluss gab es ein kleines Feuerwerk und Live Musik auf der Straße. Das fing doch schon mal gut an! Unser Abend endete in einem traditionellen Pub, in dem wir uns aufwärmten. Wir zogen noch durch ein paar Bars, Mark gesellte sich später hinzu. Aber die Musik entsprach nicht meinen Vorstellungen und ich wollte Silvester fit sein, weshalb ich mit Mark dann irgendwann gegangen bin. Jay blieb noch mit einem anderen Deutschen vor Ort, den wir beim Hinflug kennengelernt hatten.

Am Silvestertag schauten wir recht spät in die Stadt. Wir trampten aus Spaß mit einem Pärchen in die Stadtmitte. Tauschten unser Online-Ticket gegen ein richtiges Eintrittsbändchen für die abendliche Party ein. Und hatten verdammt Glück, dass wir recht früh dort waren. Denn am frühen Nachmittag reichte die Schlange mehrere hundert Meter die Straßen entlang. Allzu lange blieben wir nicht in der Innenstadt, da wir noch einkaufen gingen für den Abend und unser Katerfrühstück, welches wir als Dankeschön für Mark und uns am nächsten Morgen zubereiten wollten.

Jay, Mark und ich brezelten uns auf, tranken etwas vor und machten uns dann mit dem Bus zur Innenstadt auf. Es herrschte eine ausgelassene Stimmung und Mark ist genauso ein Spasti, wie wir :D

In der Stadt angekommen, mussten wir uns durch die MASSEN an MENSCHEN kämpfen. Die Innenstadt war komplett für die Veranstaltung abgesperrt. Rein kam nur, wer ein Zutrittsbändchen hatte (Wert ca 25 Pfund). Hier und da spielten ein paar Bands, aber die gingen mehr oder weniger unter. Wir platzierten uns an einem guten Punkt, um das Feuerwerk zu sehen. Dieses wurde hinter dem Wahrzeichen der Stadt, der Burg, gezündet. Zusammen mit abgestimmter Musik knallte es Punkt 12 in den prächtigsten Farben. 

Das Feuerwerk (und wer mich kennt, weiß, dass ich für sowas eine Schwäche habe), war echt der Hammer. Es dauerte so 10-15 Minuten und ich konnte nur stehen und staunen. Was ich allerdings sehr sehr schade fand war, dass es nach diesem Tamtam nichts weiter an Unterhaltungsprogramm gab. Die Leute verweilten noch kurz auf der Straße und gingen dann ihres Weges. Die meisten verzogen sich in Bars oder Clubs, so auch wir. Ohne Plan steuerten wir diverse Orte an, die entweder recht voll oder aber viel zu teuer waren. Wir fanden eine Art Scheune mit gemischter Musik, die Toiletten direkt an der Tanzfläche angrenzend. Irgendwie witzig. Dann eine weitere Bar und letztendlich landeten wir in einem Salsaclub. Da hatte sich Mark bereits von uns verabschiedet.
Wir warteten auf den letzten Bus. Und wir warteten lang, verdammt lang. Aber er kam und wir waren mehr als froh, als wir wieder zu Mark gefunden hatten.

Am nächsten Morgen tischten wir unser Katerfrühstück auf, verabschiedeten uns schweren Herzens von Mark, der uns noch an eine Tankstelle brachte. Denn wir haben es mal wieder mit Anhalterfahren versucht und waren nach ca. 30 Minuten erfolgreich. 80 Kilometer weiter erreichten wir Glasgow, die größte Stadt Schottlands.

Glasgow

Einfach mal entspannen.
Es war Neujahr. Nachdem wir unser Hostel bezogen hatten, von dem wir recht enttäuscht waren, da
unser Doppelzimmer super spartanisch war, liefen wir in die Stadt. Viel konnten wir an diesem Tag aber nicht machen, weil so gut wie alles geschlossen war. Selbst Restaurants. Wir machten das Beste draus, aber gingen recht früh wieder ins Zimmer, da Jay und ich noch von der Nacht zuvor geschlaucht waren.

Auch am zweiten Januar, der ein Montag war, hatte noch viel geschlossen. Auf jeden Fall jedes Museum, welches ich im Visier hatte. Also improvisierten wir und ließen uns einfach treiben. Da wir nicht das Gefühl hatten, noch einen weiteren Tag in dieser Stadt zu verbringen, buchten wir spontan einen Ganztagesausflug für den nächsten Tag im Internet.


Mit einem kleinen Mimibus ging es sehr früh ins schottische Hinterland. Wir haben die Highlands gesehen und den See von Loch Ness ;) Da es leider recht früh im Winter dunkel wird, ging die Tour nicht überaus lang und der Rückweg war in kompletter Dunkelheit. Aber der Guide war super und es war schön, mal etwas die ländliche Seite zu sehen, so wie man sich eben Schottland so vorstellt :)

  

 




Wir haben Loch Ness gesehen!
Gegen 19 Uhr waren wir wieder in Glasgow. Da wir nicht so richtig was mit uns anzufangen wussten, trafen wir uns mit ein paar Leuten von Couchsurfing, gingen etwas trinken und versuchten am Ende noch einen frittierten Marsriegel. Nichts, was man definitiv mal probiert haben müsste *lach












Am nächsten Tag sollte es dann wieder nach Hause gehen. Wir versuchten gut eine halbe Stunde
unser Glück, per Anhalter zum Flughafen zu kommen, aber es misslang uns. Ich hatte nicht mehr genug Pfund für den Bus und meine Kreditkarte funktionierte dann auf einmal nicht mehr. Die Zeit wurde knapp und ich musste in eine Wechselstube rennen. Da dann der Bus nicht kam, als er sollten, hielten wir ein Taxi an und teilten es uns mit einer anderen Touristin, die ebenfalls zum Flughafen wollte. Am Ende kamen wir preislich aufs Gleiche raus und waren pünktlich am Flughafen und traten unsere Heimreise an.

Montag, 31. Oktober 2016

Die Stadt der Engel - Los Angeles

Nach dem Urlaub auf Lanzarote zog ich für die neue Arbeit als Fernsehredakteurin nach Leipzig. Mein Traum wurde war: ich konnte meine zwei größten Leidenschaften, das Reisen und journalistisches Arbeiten, vereinen. Bei einer kleinen Fernsehredaktion fing ich im September an.

Bereits im zweiten Monat meiner Anstellung durfte ich geschäftlich nach Los Angeles reisen. Das erste Mal Amerika!



Los Angeles ist krass. Eigentlich genau so, wie man sich Amerika vorstellt: tolles, fettiges Essen an jeder Ecke. Etwas Glamour und Hollywoodfeeling am Walk of Fame und dann wäre da noch der Strand. Los Angeles ist riesig und ohne Auto hat man keine guten Karten. Aber auch mit Auto nicht, denn der Highway ist oftmals mehr als voll.


Der Walk of Fame - ca. 1,5 km lang

Santa Monica Beach

Das sieht jetzt zwar vielleicht nicht danach aus, aber die Arbeit in Los Angeles war wirklich anstrengend. Deshalb nutzten wir jede freie Minute, um davon abzuschalten. Ich war froh, dass mein Team der gleichen Ansicht war. Denn zum einen wäre es Horror gewesen, alleine das Auto durch den Großstadtjungle zu fahren. Zum anderen sind gemeinsame Erlebnisse doch noch viel schöner :)

In den Hollywood Hills


Wir verbrachten insgesamt fünf Tage in der "Stadt der Engel". Ich war beeindruckt, wie vielfältig Los Angeles ist. Ich war geschockt, wie nah Reichtum und Armut beieinander lagen. Ich war empört, wie teuer gesundes Essen im Vergleich zu Fast Food ist. Und ich genoss jede Minute, die ich an diesen Oktobertagen in Los Angeles verbringen durfte. Das nächste Mal komme ich mit etwas mehr Zeit ;)