"Jeder Mensch bekommt zu seiner Geburt die Welt geschenkt. Die ganze Welt. Aber die meisten von uns haben noch nicht einmal das Geschenkband berührt, geschweige denn hineingeschaut."

Samstag, 7. Dezember 2019

Welcome to Miami #2

Nur 145 km bis Kuba: Auf nach Key West!

Ganz am Anfang der Reise hatten Vivi und ich überlegt, ein Auto zu mieten. Parkkosten von 20 Dollar pro Tag + Highways + diverse andere Gründe hatten uns dann aber irgendwie davon abgehalten. Auch wollten wir eigentlich eine Nacht in Key West bleiben, aber der Couchsurfer, der uns anbot, bei ihm zu pennen, hatte sich bis einen Tag vorher nicht wieder gemeldet.

So buchten wir über die Plattform "Get your Guide" einen Tagesausflug. 4 Stunden Busfahrt hin, 6 h Aufenthalt und 4 Stunden zurück für knapp 26 Euro pro Person.

Wer es nicht kennt: Key West ist eine Inselkette, die über eine Straße miteinander verbunden ist. Key West ist sowohl Floridas südlichster Punkt als auch von den ganzen US, der ca. 145 km nördlich von Kuba liegt.


Der Bus war pünktlich am vereinbarten Treffpunkt, wir hatten trotz des frühen Aufstehens gute Laune und auch das Wetter spielte prima mit. Vor Ort angekommen merkten wir gleich die vie stärkere Sonneneinstrahlung, obwohl wir nur etwa 270km von Miami Beach entfernt waren. Wir erkundeten den Ort, der absolute Urlaubsatmosphäre versprühte. Zwar voller Touristen und dementsprechend auch Souvenir-Shops, aber zufälligerweise stießen wir gleich auf einen, in dem man alles probieren konnte. Und Key West ist bekannt dafür, alles mit Limetten zu verfeinern. So aßen wir Limettenbonbons, Limettenkuchen und selbst Erdnüsse im Limetten-Style!
Am Hafen




Nüchtern betrachtet gibt es dort nicht viel "Sehenswertes". Dieses "südlichsterPunkt" Wahrzeichen war voller Touris, man musste für ein Foto anstehen und dann waren da überall Gitter und schön ist anders. Der Strand in Key West ist auch nicht wirklich schön. Da waren wir von Miami verwöhnt.




der Strand von Key West



Trotzdem war der Tag großartig. Ich war voll im Urlaubsfeeling, hatte mit Vivi super viel Spaß. Auch hier hatten wir die gleichen Ziele und Vorstellungen vom Tag. Was ich aber noch special fand, war der Friedhof (wie ihr wisst bin ich dahingehend sowieso speziell :D Aber dort sind einige Gräber mit "speziellen" Sprüchen bzw. einen sehr schwarzen Humor und das mochte ich sehr). Zudem sahen wir hier auch einen tollen Sonnenuntergang, den es in Miami Beach ja nicht gibt.






Das Beste am Schluss war der bekannte "Lime Pie", den man überall bekommt. Wir hatten am Ende des Tages zwei Stück (einen original, einen mit Kokos) in einem Laden mitgenommen und auf der Rückfahrt im Bus gegessen. Mir läuft bei dem Gedanken doch gleich das Wasser im Mund zusammen.




Botox, Brüste, Bad Taste : 

Nach einem Aktiontag wollten wir eigentlich wieder einen Strandtag einlegen. Doch die Wetterprognose sagte schon kühlere Tage (um die 20 statt 27/28) hervor. Der Morgen startete bewölkt und keine 5 Minuten, nachdem wir uns am Strand platziert hatten, fing es an zu schütten. Wir konnten uns noch retten. Planänderung! Wir gingen zu einem etwas größeren Supermarkt um diverse Dinge einzukaufen (u.a. auch Mitbringsel für zu Hause). Und als wir damit durch waren, kam wieder die Sonne raus und wir konnten uns noch kurz am Strand platzieren.

Dresscode Museum
Später am Abend sind wir in ein Erotikmuseum, in dem eine Art Vernissage stattfand. Dort waren dann vor allem solche Leute anwesend, die man von Miami erwartet hat. Ich glaube sie haben alle den gleichen Schönheitschirurgen... Jedenfalls war das ganz witzig, weil das Museum an sich mal etwas anderes war aber noch viel mehr die Leute da. Und wir kamen für umme rein. Da muss ich sagen, dass sich Facebook und die Veranstaltungssuche in unserem Urlaub echt gelohnt haben!



Wir erkannten auch das ein oder andere Gesicht von irgendwelchen Taff-Reportagen...aber waren dann doch nicht so in der Szene, dass uns die dazugehörigen Namen eingefallen wären :D

Soweit die Füße tragen

Der vorletzte volle Reisetag brach an und wir wussten, dass wettertechnisch kein Strand drin sein würde. Dafür waren die 21 Grad perfekt, um uns die anderen Seiten Miamis fernab vom Strand mal anzuschauen!

Als erstes fuhren wir mit dem Bus ins Künstlerviertel "Wynwood". Auf dem Weg dahin haben wir auch die anderen Seiten dieser Metropole gesehen und auch die Bewohner, die sich sicher keinen Toast für 3.60 Dollar leisten können...Vivi fühlte sich etwas unwohl aber es war am Vormittag und ihre Sorge war unbegründet :)






In Wynwood angekommen wussten wir gar nicht, wo wir zuerst langlaufen sollten. Ein Graffiti nicer als das andere!
















"nur" 4,50 Dollar / Kugel O_o
Irgendwann hatten wir uns halbwegs satt gesehen und sind weiter nach Little Havanna gezogen. Gut, das war eine Straße mit kubanischem Flair. Etwas enttäuschend meines Erachtens aber kann man mal mitnehmen ;) Immerhin gab es da unfassbar geniales Eis in ungewöhnlichen Sorten!

Little Havanna

Zum Sonnenuntergang kamen wir in Downtown an und sind mit einer kostenlosen Art Überlandbahn (dem sogenannten Metromover) durch die Hochhäuser gefahren. Das war eine sehr einzigartige Erfahrung!

Brickell District


Irgendwo sind wir dann herausgesprungen und am Seitenrand eines Highways entlang bis zur Mitte der ewig langen Brücke gelaufen, um die Skyline Miamis im Sonnenuntergang einzufangen. Was soll ich sagen....seht selbst!



Auf dem Weg zu einem weiteren Areal mit vielen Hochhäusern sowie Rooftopbars kamen wir an einem Weihnachtsmarkt vorbei. Doch den nennt man hier "Winter Market", damit ich keine Religion benachteiligt fühlt. Wie dem auch sei, war komisch bei solchen Temperaturen in Weihnachtsstimmung zu kommen. Aber trotzdem besonders :)



das "Sugar"
Am Ende haben wir unsere Marathon-Städteerkundung mit sehr müden Füßen auf dem Brickell Key beendet, weil man vom Mandarin Oriental eine tolle Aussicht haben sollte. Schon der Weg dahin war meeeega beeindruckend. Man läuft quasi zwischen alle den Hochhäusern spazieren. Im MO gab man uns noch den Tipp einer Rooftopbar in Laufnähe ("Sugar") und auch da nahmen Vivi und ich noch mal all unsere Kräfte zusammen und liefen auch da noch hin. Und es hat sich gelohnt:




Wild Life


Am letzten Tag unserer Reise buchten wir ebenfalls über "Get your Guide" einen Ausflug in die Everglades. Weil wir uns bis kurz vorher nicht entscheiden konnten, ob wir über eine Agentur vor Ort oder der Internetplattform buchen, gab es am Folgetag eine dezent angespannte Atmosphäre zwischen Vivi und mir, weil der Bus nicht kurz vor der Abfahrt erschien und ich zu nervös wurde. Als dann aber auch andere Touris dort auf die Tour warteten und der Bus dann auch kam, war die Anspannung vorbei und Vivi und ich wieder ein Herz und eine Seele :D

Dieses Mal war es kein Ausflug mit Guide im Bus sondern der Fahrer selbst übernahm die Ansagen, die aber mit seinem Slang sehr schwer verständlich waren. War trotzdem sehr witzig.

Die Everglades liegen quasi auf dem Weg nach Key West, etwa 80km von Miami Beach entfernt. Der Everglades-Nationalpark ist ein 1,5 Millionen Acre großes geschütztes Sumpfgebiet. Was sehr beeindruckend ist, ist, dass das Wasser aber nicht still steht sondern super langsam fließt. Die meisten Leute fahren hier vor allem aber wegen der Alligatoren her. Hier leben sie in freier Wildbahn, auffällig viele aber vor allem in Nähe der Ausgangstouren der Boote.

Auf dem Weg zu den Ausflugsanbietern sahen wir schon vereinzelt Alligatoren im Flussgraben neben der Straße. Aufregend!

Vor Ort angekommen warteten wir kurz und dann durften wir uns ins Airboat/ Sumpfboot setzen. Vivi und ich ergatterten Plätze in der ersten Reihe. Es gab eine kurze Einführung und Oropax, weil das Gebläse am Ende des Bootes ordentlich Krawall macht.

Zu Beginn der etwa 30 minütigen Wassertour bewegten wir uns recht langsam fort und der Fahrer zeigte uns ein paar Tiere. Dann ging die Fahrt aber so richtig los und wir glitten über´s Schilf und Wasser. Was für ein Gefühl! Mitten im Sumpfgebiet hielt das Boot an und wir bekamen noch ein paar Infos an die Hand. Die Ausfahrt hat mich so beeindruckt, dass ich es super schade fand, dass sie so kurz war. Was aber definitiv die richtige Entscheidung war, war ein Boot ohne Verdeck zu nehmen. Das war eigentlich der Hauptgrund, warum wir uns für Get your Guide entschieden. Und es war die beste Entscheidung!






Im Anschluss gab es noch eine kleine "Show", auf die ich aus Tierschutzgründen nicht so Bock hatte. Trotzdem muss ich sagen, dass ich es mir wesentlich schlimmer vorgestellt hab und wir echt viel erfahren haben. Vor allem den Unterschied zwischen Alligatoren und Krokodilen, den ihr jetzt selbst gern suchen könnt *haha

Scherz. Der Alligator hat ein abgerundetes breites Maul und das Krokodil ein spitzes. Auch liegen beim Alligator die oberen Zähne neben den unteren, so dass man den Unterkiefer nicht sehen kann, wenn das Maul geschlossen ist. Beim Krokodil liegen sie übereinander, wenn sich das Maul schließt.  Aber am besten kann man die beiden durch die Farbe unterscheiden. Ein Krokodil ist bekanntlich grün und ein Alligator dunkelgrau bis fast schwarz. Und ein Krokodil soll wesentlich gefährlicher sein!

ich hab sie alle gern :D

Den restlichen Nachmittag schauten wir im botanischen Garten vorbei, in dem aufgrund der Art Basel irgendwas abging und sehr viele Menschen da waren. Unter anderem Barbara Becker.







Am nächsten Tag ging es nach einem finalen großartigen Frühstück wieder zurück.

Am Flughafen blieb mir dann noch kurz mein Herz stehen, weil ich meinen Rucksack inkl. aller Papiere und Geldbörse irgendwo hab stehen lassen...Aber nach einem kurzen Sprint stand er gottseidank immer noch dort, wo ich ihn hab stehen lassen. *Glückskindmodus aktiviert*

Fazit:

Dieser Urlaub war so nicht geplant, aber er hätte besser nicht sein können! Wir hatten eine vielfältige Abwechslung zwischen action und Strandtage, haben viel gesehen, erlebt aber auch entspannt. Ich habe im Vorfeld viele sagen hören: "Was wollt ihr so lange da?" "Miami ist eine hässliche Stadt" "ich hab schon an schöneren Stränden gelegen". Aber Vivi als ich auch empfanden das gar nicht so. Der Urlaub war perfekt wie er war. Und er wird hoffenlich nicht der letzte bleiben. Denn was mindestens genauso schön wie gemeinsame Erinnerungen ist, ist einen perfekten Reisepartner gefunden zu haben. Endlich. Und danke dafür! 




Was mir/ uns in Miami aufgefallen ist:

-viele Angestellte hängen während ihrer Arbeit ständig an ihren Handys - in Deutschland unvorstellbar :D
-es sind viele verrückte Menschen unterwegs, wir haben ein paar von ihnen kennengelernt
-ein paar Leute standen definitiv und sehr offensichtlich unter Drogeneinfluss
-es gibt viele Obdachlose und arme Menschen im öffentlichen Raum
-gleichzeitig fand ich es aber echt cool, wie schnell man ins Gespräch mit den Leuten kommt.
-Vivi und ich wurden oft für Schwestern gehalten
-ich habe üüüüüüberdurchschnittlich viele Komplimente für meine Frisur bekommen (ein Hoch auf den Pony!)
-mit Spanisch kommt man definitiv weiter als mit Englisch