Es war Freitag, der 15. September. Ein Flugzeug am frühen
Morgen brachte mich von Berlin Schönefeld nach Kutaissi. Dieses Mal kein
Schnäppchen (hin und zurück ca. 280 Euro inkl. Gepäck und Buchung eine Woche
vor Abflug), aber ich wollte unbedingt in dieses Land reisen. Warum Georgien?
Weil es wieder zu den Ländern gehört, über die viele Vorurteile haben und
welches man deshalb auch gern unterschätzt.
Nach einer ausgiebigen Vorab-Planung stand meine Route fest.
In Kurzform: Kutaissi-Mestia/Ushguli-Batumi-(Flug)Jerewan-Tbilisi/Stepanzminda-Kutaissi.
In Langform: 12 Word-Seiten. Aber diese ausgiebige Recherche sollte mir während
der Reise sehr nützlich sein...
Kutaissi (15.-16.09.)
In Kutaissi angekommen nahm ich eine Art Sammeltaxi, was
einen für 5 Lari (etwa 1,70 Euro) bis zum eigenen Ziel in der Stadt brachte.
Schon auf dem ca. 20km langen Weg taucht man sofort in die georgische Welt ein:
Freilebende Tiere überqueren die Straße nach Belieben, überholt wird auch bei
sichtbar auf uns zukommenden Gegenverkehr – die Straße ist breit genug für drei
Autos und Risse in der Frontscheibe des Wagens sind ohne Bedeutung. Der Fahrer
spricht kein Englisch und lokale elektronische Musik strömt aus den Boxen.
Letztere ließ mich entspannt zurücklehnen.
"Lachs" |
Es war heiß, staubig und trocken. Nachdem bis auf ein
Pärchen und ich alle bereits ausgestiegen sind, hielten wir an meiner Adresse
an. Ich habe durch Couchsurfing gratis in einem Hostel übernachten können, das
dem Couchsurfinghost gehörte. Aber er war aktuell nicht in der Stadt. Da das
Hotel des Pärchens überbucht war, kamen sie einfach mit in mein Hostel. Der
Cousin des Inhabers begrüßte uns oberkörperfrei. Es war ein altes Herrenhaus,
wenig modern aber mit viel Charme. Ich schlief die erste Nacht allein in einem
8-Mann-Zimmer. Dazu lernte ich Benedikt aus Deutschland kennen. Er schaute sich
mit mir die Stadt an und wir aßen gemeinsam Abendbrot. Für mich die erste
Mutprobe. Ich bestellte Lachs. Die Bedienung konnte nur bedingt erklären, wie
dieser zubereitet sei. Hätte ich vorher gewusst, wie er serviert würde, hätte
ich mich sicher anders entschieden :D In
Georgien ist man ohne Russisch-Kenntnisse echt aufgeschmissen. In keinem
anderen Land habe ich persönlich bisher größere Sprachbarrieren erlebt.
Abenteuer pur!
Aus Auto mach Betonmischer! |
Bagrati-Kathedrale |
Springbrunnen in Kutaissi |
Kutaissi ist ziemlich unspektakulär bzw. hat man alles
Sehenswerte der Stadt innerhalb eines Tages gesehen. Ich machte mich am
nächsten Tag allein zu den Prometheus-Höhlen auf. Die liegen etwa 23 Kilometer
außerhalb und man muss zwei Mal den Bus wechseln (Bus 30 nach Tskaltubo und von dort weiter zu den Höhlen,
kostete ca. 2 Lari). Ich war wohl etwas früh dran (kurz nach 9 Uhr morgens),
sodass ich mit dem korpulenten, ein Achselshirt tragenden, älteren
Minibusfahrer eine Stadtrunde gedreht und ein paar seiner Homies eingesammelt
hab. Auf dem Weg zu den Höhlen kam mir immmer wieder die untere Konsole des
Autos entgegen, aber das schien normal zu sein...
An den Höhlen
angekommen schockierte mich erst einmal die Preiserhöhung. Der reguläre
Eintritt war von 7 auf 15 Lari, die Bootsfahrt von 7 auf 20 angehoben worden.
Für georgische Verhältnisse ziemlich „teuer“. Aber dafür bekam der Tourist auch
eine der größten Höhlen Georgiens geboten. 1984 entdeckt, aber midnestens
50.000 Jahre alt. In einer Gruppe mit Guide betrat ich die 14°C kühle
Höhle. 1400 Meter lang folgten wir dem gut gebauten Weg durch die 16 Säle, die
alle durch Licht und teilweise Musik inszeniert sind. Vorbei an versteinerten
Wasserfällen,
Tropfsteinwänden und einem Stein in Form einer Frau (die
Liebeshöhle) drangen wir immer tiefer in die feuchte und kühle Höhle ein. Der
Guide gab die Infos zunächst auf Englisch, dann auf Russisch weiter. Meine
Fragen konnte er allerdings nicht beantworten... Am Ende der rund 45-minütigen
Tour kann man zwischen zwei Ausgängen wählen: einem unterirdischen Gang oder
mit dem Boot 800 Meter auf einem unterirdischen Fluss. Natürlich entschied ich
mich vorab für die spektakulärere Variante. Aber die war am Ende ernüchternd:
all das, woran sich mein Auge vorab ergötzte, war nun nicht mehr gegeben. Keine
beindruckenden Felsformationen, keine Lichtshow. Einfach ein unterirdisches
Wassersystem und wir mitten drauf. Nun gut, ich scheine schon etwas verwöhnt zu
sein ;D Interessant war es trotz rund achtminütiger Fahrt trotzdem.
Ich war mit meinem ersten Tagesprogrammpunkt also schneller
durch, als erwartet. Zurück in Tskaltubo
habe ich mein erstes Khachapuri gegessen: Ein mit Käse gefülltes und gebackenes
Brot. Hört sich einfach an, war aber mega lecker und wurde zu einem meiner
Lieblingsgerichte der georgischen Küche.
Zurück in Kutaissi
stieg ich in den nächsten Minibus Richtung es Gelati Klosters (etwa 11 km
außerhalb der Stadt). Ab 10 Uhr morgens bis 18 Uhr fahren aller zwei Stunden
für einen Lari Busse zum Kloster. In einem davon saß ich. Ich hatte das Glück,
vor Ort Zeuge einer georgischen Hochzeit zu werden. Und es sollte nicht die
letzte sein... Fasziniert sah ich zunächst die alte Klosteranlage (im 11.
Jahrhundert gegründet) an und die Kirche mit ihren tollen Wandmalereien, um
mich dann als stiller Beobachter der Zeremonie zu widmen. Georgien ist orthodox
geprägt, das Bedecken des Kopfes (für Frauen) und von Schultern und Knien (für
beide) daher empfohlen. Ich war nicht die einzige Ausländerin. Aber die
Einzige, die ermahnt wurde: ich saß mit überschlagenen Beinen auf einer Bank am
Rand, als während der Trauzeremonie der Priester mir mit Handzeichen zu
verstehen gab, das sich dies nicht gehörte. Erst war es mir unangenehm, dann
musste ich schmunzeln.
Es verging einige
Zeit und kein Bus fuhr vom Kloster zurück in die Stadt. Ich lief deshalb rund
eine Stunde die Serpentinen bei 30 Grad bergab zur Hauptstraße. Kaum da
angelangt hielt ohne mein Zutun ein Auto und bot mir eine Mitfahrgelegenheit
zurück an. Leider konnten wir uns nicht unterhalten, denn der Fahrer sprach
auch kein Englisch. Aber das tat der Stimmung keinen Abbruch J Zurück in der Stadt bin ich noch etwas über
den Markt geschlendert und hab Proviant für den nächsten Trip eingekauft.
Mestia/Ushguli (17.-19.09.)
Trekking im Kaukasus: Tag 1: Zhabeshi-Adishi
Eigentlich wollte ich gar keinen mehrtägigen Trek im
Kaukasusgebirge machen. Eigentlich hatte ich weder Zeit, noch Equipment dafür. Aber
manchmal hat das Leben eben andere Pläne parat- und das war gut so. Im
Sammeltaxi auf dem Weg ins 240km entfernte Mestia lernte ich Martin aus der
Slowakei kennen. Wir kamen ins Gespräch. Sechs Stunden Fahrt (25 Lari) wären
sonst recht langweilig geworden. Martin war zusammen mit seinen vier Freunden
(2w/2m) unterwegs. Wir landeten alle in der Touriinfo in Mestia und die Bande
wollt definitiv die Trekkingtour machen. Durch sie und einer Deutschen, die am
Vorabend im Hostel in Kutaissi so davon schwärmte, ließ ich mich mitreißen.
Entsprechende Karten gab es kostenlos an der Info. Allerdings konnten wir den
eigentlichen 4-Tages-Trip aus Zeitnot nicht vollständig bestreiten.
Mestia |
Georgi fuhr uns am nächsten Tag für einen fairen Preis zum
Dorf Zhabeshi. Somit übersprangen wir den ersten Tagestrek, der auch eher
unspektakulär, da ebenerdig und an der Straße entlang, gewesen wäre. Von
Zhabeshi aus startete der Trek zum Dorf Adishi. Und gleich am Anfang hieß es
Ausdauer bewahren! Es ging ziemlich lang ziemlich steil bergauf zum Tetnuldi
Ski Lift. Und von dort mal etwas auf und wieder ab. Zum Glück hatte die Gruppe
eine App, in der wir uns immer ganz gut orten konnten. Der Weg ist aber auch
weitestgehend markiert, man muss nur die Augen offen halten.
Wir liefen strammen Schrittes. Ich fand das sehr schade, denn der Weg ist das Ziel, die Landschaft atemraubend genug, um auch mal inne zu halten. Aber trotz mehrerer Anmerkungen ließen sich die Slowaken nicht von ihrem schrammen Schritt abbringen. Und ich musste mitziehen. Wir machten nur eine einzige kurze Pause für einen Mittagssnack. Und selbst in der konnte ich es nicht lassen, einen Hügel zu erklimmen, um eine gute Sicht auf eine Bergkuppe zu erhalten. Am Ende des Weges lag das kleine Dorf Adishi zu unseren Füßen.
Wir liefen strammen Schrittes. Ich fand das sehr schade, denn der Weg ist das Ziel, die Landschaft atemraubend genug, um auch mal inne zu halten. Aber trotz mehrerer Anmerkungen ließen sich die Slowaken nicht von ihrem schrammen Schritt abbringen. Und ich musste mitziehen. Wir machten nur eine einzige kurze Pause für einen Mittagssnack. Und selbst in der konnte ich es nicht lassen, einen Hügel zu erklimmen, um eine gute Sicht auf eine Bergkuppe zu erhalten. Am Ende des Weges lag das kleine Dorf Adishi zu unseren Füßen.
Adishi |
Unsere Unterkunft |
Für die erste Tagesetappe von ca. 12 km Distanz, 920 m
Aufstieg und 480 m Abstieg war auf unserer Karte eine Zeit von acht Stunden
veranschlagt. Wir waren bereits nach viereinhalb in Adishi. Also halb vier Uhr
nachmittags in einem Dorf, in dem es nicht einmal ein Restaurant gab. In dem 12
Familien übrig blieben, die dem Winter trotzen wollten. Dank Georgi hatten wir
vorab eine Rerservierung in einer Unterkunft. Aus Mangel an Alternativen und
weiterhin großen Entdeckerdrang machten sich ein paar von uns noch einmal auf,
die Umgebung zu erkunden.
Frühstück |
Abendessen |
Trekking im Kaukasus: Tag 2: Adishi-Iprali
Nach einer
frostigen Nacht (jeder schlief in seinen Klamotten, so fresh war es) und einem
fettigen Frühstück ging es weiter nach Iprali. Diese Teilstrecke war für mich
die schönste. Es geht talaufwärts entlang des Adishi-Flusses, den man
unterhalb des Adishi-Gletschers irgendwie passieren muss.
Zur Auswahl stehen
Pferde (10 Lari) oder eben die eigenen Füße. Da der Fluß recht wenig Wasser zu
dieser Jahreszeit führte, entschloss sich die Gruppe für die Durchquerung per
pedes. Ich zog untenrum blank (also Schuhe und Socken ;)) und setze meinen Fuß ins Wasser. Keine drei
Sekunden konnte ich ihn drinnen lassen, so sehr stach das eiskalte Wasser. Der
Fluss entstammt direkt aus dem Gletscher und dessen Temperatur liegt sicher nur
knapp über den Nullpunkt. Die Slowaken zogen mutig einer nach dem anderen auf
die andere Uferseite. Und dann gab es nur noch mich. Jetzt konnte ich nicht
kneifen! Die Steine im Flussbett waren rund und glatt, der Strom nicht zu
unterschätzen. Auch wenn das Wasser nur kniehoch stand, bedurfte es meiner
vollen Aufmerksamkeit und Konzentration, da nicht ins Wanken zu geraten. Die Kälte lähmte mich, der Wasserstrom verwirrte meinen Blick. Nicht lang nachdenken, handeln! Denn je länger ich nach einem guten, sicheren Stein unter Wasser tastete, desto weniger spürte ich meine Füße. Ich fing an zu zittern. Zum Glück kam mir Simon auf der Hälfte des Weges entgegen und reichte mir die Hand. Gemeinsam erreichten wir das Ufer und ich fühlte mich lebendig.
Das war ganz hilfreich, denn gleich nach dieser
durchblutungsfördernden Aktion mussten wir den Chkunderi-Bergpass (2.722 m) erklimmen. Und das natürlich auch nicht gediegen,
sondern zwacki zacki. Ich war mit Absicht die Letzte und hielt ab und an für
mich selbst inne und genoss die Aussicht auf den 9 Kilometer langen Adishi
Gletscher, der ab und an knurrte. Auf dem Gipfel des Passes eröffnete sich uns
eine atemberaubende Aussicht auf die Gipfel und Gletscherströme der
Fünftausender vor uns. Wieder gab es nur eine kurze Pause für einen Snack, in
der
Hana, de beiden Martins und ich weiter entlang des Passes liefen und die
Aussicht genossen.Anschließend ging es bergab zur Schlucht des Flusses Khaldeschala. Meine Knie machten sich langsam bemerkbar und in meinen Turnschuhen setzte ich mich bei dem losen Geröll ab und an auf meinen Hintern. Aber den anderen mit ihren Trekkingschuhen erging es auch nicht anders ;)
Der letzte Teil des Weges nach Iprali zog sich enorm. Dort
waren wir mit Georgi verabredet, der uns mit dem Pick-Up nach Ushguli und final
zurück nach Mestia bringen sollte. Wir waren ca. Eine Stunde später als
verabredet da. Die Sonne knallte erbarmungslos und wir waren froh, den letzten
Teil des Trekkings (eigentlich der 4. Tag von Irpali nach Ushguli) mit dem Auto
bewältigen zu können. Auch das war die richtige Entscheidung, denn der Trail
führt auch nur an der staubigen Straße entlang, die wir mit dem Auto
zurücklegten.
Tag zwei der Etappe in Zahlen: 18,5 km Distanz, 760 m
Aufstieg, 900 m Abstieg. Dauer: 6,5 Stunden
Ushguli |
Ushguli zählt als höchstgelegenstes Dorf Europas (2100m). Wir
liefen mit letzten Kräften in ein Restaurant und genossen auf der Terrasse bei
einem kühlen Getränk und kleinem Snack (Khachapuri-was sonst ;) ) die Aussicht.
Natürlich durfte ein Chacha nicht fehlen: ein traditioneller Traubenschnaps.
Auf dem Rückweg nach Mestia (normalerweise 200 Lari/ Minibus oder etwa
35 Lari,
wenn man sich das Auto teilt) hielten wir kurz bei Georgis Schwester an und es
gab neben Äpfel und Birnen direkt von den Bäumen weiteren Chacha (auch für
Georgi...). Wir hatten auf der Rückfahrt eine Menge Spaß, standen auf der
Ladefläche des Pickups, nicht angeschnallt, in der Staubwolke des Fahrtwindes
und dich hätte es keinen besseren Platz geben können...
Am Abend zurück in Mestia gingen wir noch einmal ins gleiche
Restaurant wie am ersten Abend und genossen Essen und die traditionelle
Tanzgruppe. Jede Frau unserer Gruppe wurde nach und nach von der einheimischen
Gruppe zum Tanz aufgefordert. Da Hana sich nicht allein zum Deppen machen
wollte, unterstützte ich sie tatkräftig. Welch toller Abschluss!
Nach einer schlaflosen Nacht im Hostel (zu viele Menschen,
eine Matratze aus Drahtgeflecht und anscheinend auch mit „Mitbewohnern“) liefen
wir sechs am Morgen zum Hauptplatz. Unsere Wege trennten sich.
Batumi (20.-23.09.)
Erster Eindruck von Batumi
Die Busse verlassen die Orte meist erst, wenn sie voll sind.
Da wir uns aber schon in der Nebensaison befanden, war es ratsam, sich am
Vortag einen Platz zu reservieren. Denn wenn die Minibusse voll sind, war´s
das. Dann sitzt man entweder drin oder muss einen weiteren Tag warten. Die
Strecke nach Batumi entsprach ca. 260 Kilometer und dauert etwa 5-6 Stunden.
Ohne Klimaanlage und mit rauchendem Fahrer. Die Fahrer leben ja quasi in diesen
Bussen. Deshalb ist es auch nicht ungewöhnlich, wenn sie ab und an mal anhalten
und irgendwo Dinge abliefern oder privat kaufen. Deshalb kann eine Fahrzeit
immer nur schätzungsweise angegeben werden.
Ich kam in Batumi an und informierte mich in der Touriinfo,
wie ich zu meinem Gastgeber Niko gelangen könnte. Zum Glück sprach die Dame
sehr gut Englisch und rief mir ein Taxi, denn Nikos Adresse war nicht so leicht
zu finden (aber dennoch ziemlich zentral).
Nachts verwandelt sich Batumi. Alles erleuchtet. Ich kam mir
vor wie im Las Vegas Georgiens. Die Strandpromenade war gut besucht, und ich
lernte auf der Suche nach Wifi einen Motorrollerverleiher kennen. Der schien
mir irgendwie nicht ganz klar in der Birne zu sein (Chacha?) aber lud mich auf
eine gratis Fahrt ein. Und da die Dinge nicht hätten umkippen können, ließ ich
mich hinreißen. Am Ende fuhr ich uns selbst rum. Auch hier war die
Kommunikation leider sehr begrenzt, denn der gute sprach kaum Englisch...
Später traf ich mich mit Niko zum Abendessen und wir aßen
traditionell Chinkali (gefüllte Teigtaschen).
Adjaruli Khachapuri |
Am nächsten Tag zog ich durch die Stadt, ging ins
Kunstmuseum, in diverse Kirchen, sah mir die
Wahrzeichen der Stadt an. Niko war
busy. Am Abend schaute ich mir deshalb auch alleine eine Licht-und Wassershow
am anderen Ende der Stadt an. Ich bin alles zu Fuß gelaufen. Irgendwie muss man
das fettige Essen ja irgendwie kompensieren :DWitzigerweise sind die Slowaken doch auch noch nach Batumi gefahren, nachdem es in Kutaissi zu langweilig wurde. Ich habe mich mit ihnen am Strand getroffen und gechillt.
Am letzten Abend musste ich dann noch einmal die Unterkunft
wechseln, weil Niko einen neuen Gast erwartete. Ich kam bei Erdem unter. Erdem
ist von Zypern, aber sprach Deutsch. Mit ihm wohnten aktuell sein Cousin und
seine Cousine in der Wohnung. Erdem kam wegen eines (illegalen) Jobs nach
Georgien. Interessant, was ich da alles zu hören bekam...
Jedenfalls war Erdem schlecht zu erreichen. Ich stand mit
meinem Backpack vor seinem Haus und kam aber nicht weiter. Ich wusste nur seine
Etage, aber nicht die Wohnung (13-geschössiges Gebäude mit zig Wohneinheiten).
Ich kam ja nicht mal in den Aufzug ohne Magnetanhänger. Zum Glück wohnten die
Slowaken in einem Hostel eine Straße weiter, sodass ich mit Sack und Pack und
bei 30 Grad zu ihnen ging, um das Wifi zu nutzen. Ich schrieb Erdems Cousin und
der holte mich schließlich am Eingang ab.
Fun Fact: Der Aufzug funktioniert nicht nur mit einem
Magnetanhänger, sondern auch, wenn man 10 Tetri (etwa 3 Cent) in den Aufzug
warf. Ohne Mist! Es gab einen Bezahlschlitz! Sowohl für hoch als auch für
runter. Außer man hatte Glück und jemand anderes fuhr bereits, dann konnte man
gratis mit. Erdems Wohnung lag im elften Stock. 213 Stunfen runterwärts waren
machbar. Aber hochwärts bin ich mein Kleingeld losgeworden :D Da Erdem und sein
Cousin nachts arbeiten mussten, zog ich wieder mal alleine los und kam mit dem
Wohnungsschlüssel Mitternacht zurück in die Wohnung.
Am Samstag Mittag bin ich dann nach Armenien geflogen.
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