"Jeder Mensch bekommt zu seiner Geburt die Welt geschenkt. Die ganze Welt. Aber die meisten von uns haben noch nicht einmal das Geschenkband berührt, geschweige denn hineingeschaut."

Freitag, 16. November 2018

Feels like paradise - Mauritius II

Der zweite Teil meiner Reise sollte wesentlich entspannter werden. Denn am Anfang hatte ich ja ordentlich Gas gegeben. Mein nächstes Ziel war Flic en Flac.

Flic en Flac

Abendessen
Flic en Flac ist für seine tollen Sonnenuntergänge, traumhaft langen Strände aber auch Seeigel bekannt. Ich hatte wieder das Glück, eine Couchsurfing-Unterkunft bei Geneviève gefunden zu haben. Sie wurde auf Mauritius geboren, ist dann aber mit ihren Eltern nach Frankreich, hat da 40 Jahre gelebt und kam nach der Trennung von ihrem Mann wieder hierher zurück. Sie verdient nebenbei als Lehrerin etwas Geld, denn mit ihrer europäischen Rente kommt sie hier nicht weit. 

Weil Geneviève erst am Abend Zeit hatte, erkundete ich den Strand. Auch sehr schön! Hier waren auf jeden Fall schon mehr Touristen unterwegs aber auch nicht so viele, wie ich befürchtet hatte. 



Abends trafen wir uns noch mit zwei Ungaren, Vater und Sohn, die Geneviève über Couchsurfing kennenlernte. Wir verbrachten einen witzigen Abend miteinander. 
 
wirklich schön!


Fischcurry

Am nächsten Tag ging ich mal wieder auf Erkundungstour, fuhr mit dem Bus nach la Preneuse und lief dann am Strand entlang über Tamarin (bekannt als Abfahrtspunkt für die Delphintour) zurück nach Flic en Flac. Wenn man das vor hat, sollte man darauf achten, wann Ebbe und Flut sind. Weil Tamarin nur bei Ebbe passiert werden kann. Der Weg ist selbsterklärend, zum Teil aber auch sehr fordernd, weil um Black River viele Häuser an Steinhänge gebaut sind. Die muss man hinüberkraxeln. Geht aber auch in Flip Flops ;) 

Strand von la Preneuse


Tamarin Strand

Der südliche Part von Flic en Flac gefiel mir besonders gut. Wie bereits erwähnt, sind alle Strände öffentlich zugänglich. Ich hätte mich trotzdem sehr unwohl gefühlt, mein Handtuch zwischen die Gästeliegen der Luxusbunker zu legen. 

südlicher Teil von Flic en Flac mit Blick auf den Le Morne Brabant

Es waren etwa 9 km und am nächsten Tag habe ich durch´s viele Sandlaufen eindeutig meine Waden gespürt :D

Am Folgetag ging es mit dem Bus nach Le Morne.

Le Morne

Eigentlich wollte ich hier auch eine Nacht verbringen. Jedoch gibt es direkt am Strand von Le Morne nur extremst teure Luxushotels (Honeymoon lässt grüßen). Und alles in der Umgebung hatte keinen schönen Strand. Also blieb ich bei Geneviève, mit der ich mich ja eh so super verstand und unternamm von ihr Tagestouren.

Le Morne Brabant
Eine davon war Le Morne. Le Morne ist eine Halbinsel und der westlichste Punkt von Mauritius.Hier steht auch der Le Morne Brabant, der bekannteste Berg der Insel. Dazu aber später mehr. 

Ich trampte mit einem russischen Surfer. Und schaute mir eine Weile die Kitesurfer an. Natürlich wollte ich das auch direkt lernen, aber so viel Zeit hatte ich nicht mehr. An dieser Stelle war es super windig. Doch auf der Seite vom St. Regis Hotel war es dann fast windstill. Und was für ein unfassbar toller Strand! Wie aus der Werbung. 
Ein perfekter Tag am Meer <3 









Zurück bin ich dann wieder getrampt. Und welch witziger Zufall sich doch ereignete: Meine Fahrer waren die Kollegen von Arno, meinem Gastgeber in Pereybere! So klein ist doch die Insel...

Über eine Facebook-Gruppe habe ich Stefan aus Dresden kennengelernt, der auch allein auf der Insel unterwegs war. Ich hatte einen Aufruf zum Erklimmen des Le Morne Brabants gestartet. Denn der war nicht ohne. Im Internet wird auch oft zu einer Begleitung durch einen Führer geraten. Aber das schien mir nicht nötig. Auch Adam (der Ungar) und sein Vater waren mit am Start. 
 
Aufstieg
Wir trafen uns am Fuße des Berges, gegen 9 Uhr. In weiser Voraussicht, dass es zum Mittag hin nicht mehr auszuhalten war. 556 Höhenmeter in 3.6km war das Ziel. Wir schlugen uns tapfer, wenn auch Strecken dabei waren, die sehr viel Aufmerksamkeit und den ganzen Körpereinsatz forderten. Es gab keine Absicherungen und die Hänge neben den Wegen gingen teils steil bergab. 




Da in der Mitte führt der Weg lang

Aber es war sogar eine Schulklasse unterwegs, das beruhigte mich etwas. Die ganze Anstrengung hat sich sehr gelohnt, die Aussicht war bombastisch! Im Anschluss ging es zur Abkühlung wieder an den Strand. Am Ende trampten die Ungaren und ich sogar zu 3. zurück nach Flic en Flac :) 
Was für ein super toller Tag! 

jap, da gibt es keine Absperrung



Weil das so gut mit Stefan und mir geklappt hat, sind wir direkt am nächsten Tag noch einmal wandern gegangen. Ziel heute war der Black River Nationalpark, sowie die siebenfarbige Erde und der Chamarel Wasserfall. Zum Glück hatte Stefan ein Auto gemietet, sonst wäre es sehr schwer geworden, zum Eingang des Nationalparks zu gelangen.
Chamarel-Wasserfall

siebenfarbige Erde
Bol renversé

Abends kam Stefan dann noch mit nach Flic en Flac und wir aßen alle zum Abschluss zusammen Abendessen im Restaurant. Denn das war die letzte gemeinsame Nacht in der Konstellation. Ich war etwas wehmütig, denn ich habe viel von der Zeit und den tiefgründigen Gesprächen mit Geneviève mitgenommen und war ihr sehr dankbar, dass sie mich fast eine ganze Woche bei sich übernachten lassen hat!


Ich entschied, die letzte Nacht erneut in Blue Bay zu verbringen. Zum einen, weil es am nahesten zum Flugplatz liegt und ich so sicherer war, was den frühen Flug anging. Zum anderen, weil ich es da echt schön fand und ich die Boys nochmal sehen wollte. 


Der Boy vorn sammelt die Kohle ein
Eigentlich wollte ich versuchen, von Flic en Flac zu trampen. Ich kam aber nur bis Port Louis, dann zog mir das Wetter einen Strich durch die Rechnung. 


letzte Unterkunft
Papayaaaaa! Und so günstig!!!!
Aber der Gott meinte es gut mit mir und schenkte mir einen letzten, sonnigen Tag im Paradies. 


Das letzte Abendmahl ;)

Ich kann jedem diese Insel weiterempfehlen. Sie ist so vielfältig. Nicht nur kulturell, sondern auch landschaftlich. Zum Glück bin ich nicht nur auf verknallte Pärchen gestoßen :D

Allgemeine Feststellungen:

-Taxis hupen alle laufenden Personen an, in der Hoffnung, dass sie mitfahren
-an den meisten Stränden gibt es öffentliche, kostenlose Toiletten 
-viele Einheimische rauchen und sind tätowiert
-leider haben auch Mc Donalds, KFC und Subway ihren Weg hierher gefunden
-Port Louis war hektisch, dreckig und voller Abgase - das war der Ort, den ich am ehesten meiden würde von allen Stationen, die ich aufsuchte
-DEN schönsten Strand zu finden, war richtig schwierig. Ich würde Le Morne auf den ersten Platz setzen, dicht gefolgt von Blue Bay und Pereybere/ Belle Mare

bye bye

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