"Jeder Mensch bekommt zu seiner Geburt die Welt geschenkt. Die ganze Welt. Aber die meisten von uns haben noch nicht einmal das Geschenkband berührt, geschweige denn hineingeschaut."

Dienstag, 11. März 2014

Reif für die Insel- 4000 Islands


Zum Thema Trampen in Laos: Wir hatten zwei Typen kennengelernt, die das äußerst erfolgreich vom Norden bis in den Süden Laos´ durchgezogen haben. Sie hatten uns einige Tipps gegeben, sodass wir es selbst einmal versuchen wollten. Wir schrieben unser Ziel, aber auch die Namen von Orten, die auf der Strecke lagen, in laotischer Schrift auf Papier. Der Rezeptionist unseres Gästehauses in Thakhek hatte uns dabei geholfen.

So standen wir am nächsten Morgen 8.30 Uhr an der Hauptstraße und setzten unser schönstes Lächeln auf. Doch bis auf weitere lächelnde Gesichter, winkende und hupende Fahrer erhielten wir keine Resonanz. Eine Dame hielt an, um uns mitzuteilen, dass sie nicht dorthin fährt und zwei Mädels auf einem Moped sagten uns, wir sollten den Ort wechseln. Gesagt getan, sodass wir mit dem Tuk Tuk zum Bahnhof gefahren sind, wo wir eh hätten hin gemusst, wenn unser Plan nicht funktioniert hätte.

Nach einer weiteren Stunde wurde Martyna ungeduldig und wir sind dann Richtung Busbahnhof
gelaufen. Sie blieb dort und relaxte, während ich weiterhin am Straßenrand mein Bestes gab. Ich harrte schließlich über 3 Stunden dort aus, zum Ende hin mit der Unterstützung einer Vietnamesin, die äußerst unterhaltsam die Autos versuchte anzuhalten. Sie rief den Leuten Dinge entgegen, sowie den Namen unseres Zielortes. Sehr amüsant. Irgendwann musste sie weiter und dann verließ auch mich die Motivation. Es war gegen halb 1 am Nachmittag und der einzige Bus zu dem Ort, zu den wir wollten, fuhr erst 17.30 Uhr ab und sollte 13 Stunden dauern.

Wir konnten irgendwie die Zeit mit Erzählen, auf den harten Busbahnhofsbänken bei extremer Hitze dösen, Menschen beobachten, essen und lesen überbrücken. Zwei Stunden vor Abfahrt kauften wir dann ein Ticket.

Jeder Platz im Bus war besetzt, mit uns drei Israelis als einzige Ausländer. Wir freuten uns äußerst doll, dass der Bus über eine Klimaanlage verfügte. Diese Freude hielt jedoch nur die ersten 30 Minuten an, dann wurde die uns zu kalt. Als wir schlafbereit waren, hatten wir das Glück, jeweils zwei Sitze beanspruchen zu können. Es lief laute einheimische Heavy-Metal-Musik. Ich versuchte die Klimaanlage mit Papier zu versiegeln - einigermaßen erfolgreich. Wir hielten diverse Male an, darunter auch immer Stopps mit 45 Minuten Aufenthalt. Auf der Hälfte der Strecke mitten in der Nacht hielten wir für 3 Stunden an, keine Toilette weit und breit und kein ersichtlicher Grund für den Stopp. Es konnte und auch niemand aufklären. Aber so hatten wir wenigstens die Chance bei ausgeschalteter Klimaanlage ein paar Stunden zu schlafen.

Schließlich nach gut dreizehn Stunden Fahrt (wovon sicher 5 allein Pausen waren) kamen wir bei den
4000 Inseln an. Der Bus fuhr allerdings nur zur Hauptinsel, nicht nach Don Det, wo wir hin wollten. Es gibt keine öffentliche Verkehrsmittel, die dazwischen pendeln. Man konnte sich ein Boot mieten, aber das war extrem kostspielig. So standen wir beiden Mädels in einem Dörfchen 7 Uhr morgens und suchten nach einer Lösung. Wir fragten die Einheimischen, aber auch die versuchen nur Profit aus uns zu schlagen. Ich hielt dann ein Auto an und fragte nach unserem Ziel und glücklicherweise fuhr es auch dorthin und nahm uns kostenlos auf der Rückfläche (Pick-Up) mit. So hat das Trampen also doch noch geklappt, und zwar dann, als wir es am nötigsten brauchten.

Die anderen beiden trampenden Jungs haben wir dann übrigens mittags auf der Insel wieder getroffen. Sie haben es wirklich geschafft, die ganze Strecke zu trampen. Allerdings brauchten sie auch zwei Tage dafür.
Ich vermute ja, dass es den Jungs generell einfacher fällt, weil es in Laos unter Strafe steht, dass Einheimische (sexuellen) Kontakt zu Ausländern haben. Und das das wohl ziemlich strikt geahndet wird. Und dass eben die vorwiegend männlichen Autofahrer kein Risiko eingehen wollten. Wer weiß...

Auf der Insel angekommen suchten wir nach einem passenden Bungalow und mieteten uns am ersten Tag ein Rad, um die Umgebung zu erkunden. Das ist ziemlich schnell geschehen, denn Don Det ist nicht wirklich groß. Aber die Inseln hier sind perfekt zum Relaxen, die Natur genießen und bei Bedarf eine Menge Drogen zu konsumieren. In fast jedem Restaurant gibt es „Happy Shakes“, „Happy Pancakes“ oder „Happy Sandwiches“. Da sollen wohl Pilze oder Marihuana untergemischt sein, keine Ahnung, ich lass die Finger davon. Ich habe den Holländer, den ich in Luang Prabang kennengelernt habe, natürlich hier wiedergetroffen. Er hatte es ausprobiert und war 1 ½ Tage down. So etwas brauche ich nicht ;)


Blick von unserer Hängematte aus


der rechte war unser

Am zweiten Tag sind wir morgens mit unserem Backpack losgezogen, um den Bungalow zu wechseln. Vom ruhigen Süden wollten wir in den etwas belebteren Nordwesten. Da es auf der Insel keine Tuk Tuks oder ähnliches gibt, mussten wir laufen. Ganze 40 Minuten bei ü30 Grad. Wir mussten nach jeweils 15 Minuten eine Pause einlegen, aber es war machbar. Später am Tag sind wir dann mit dem Rad auf die Nachbarinsel Don Khon. Sie bietet Wasserfälle und Delphine. Vor allem von letzterem wurden wir angezogen. An der Bootsanlegestelle angekommen, stellten wir fest, dass man nur das ganze Boot mieten konnte. Es passen vier Personen rein, weshalb ich mal wieder Leute angequatscht habe, ob sie nicht auch Delphine beobachten wollten. Und dann hatte es letztlich bei einem Pärchen geklappt und der Typ kommt auch noch aus Leipzig :)

Wir hatten tatsächlich das Glück, freilebende Delphine beobachten zu können. Leider aus einer etwas entfernteren Distanz, weshalb ich keine Fotos machen konnte. Aber eigentlich finde ich das auch ganz gut so, dann werden die Tiere nicht in ihrem natürlichen Umfeld gestört. Auf dem Rückweg sind Martyna und ich dann noch zum Strand gefahren und ich allein dann weiter zu einem Wasserfall. Wir hatten also ganz schön viel action an diesem Tag, bei Temperaturen, bei denen das Atmen einem schon zum Schwitzen bringt. 



Dafür hatten wir uns für den nächsten Tag nichts weiter vorgenommen als zu relaxen. Und haben dies auch erfolgreich umgesetzt. Bis auf einem Besuch am „Strand“ haben wir nichts weiter gemacht. Ich hatte meinen Lieblingsplatz genießen können – in der Hängematte auf der Veranda des Bungalows. Und dort konnte ich die Kinder beim Schwimmen und Muschel-Tauchen beobachten. Deren Schwimmhilfe aus zwei zusammen gebundenen leeren Plastikflaschen bestand. Den Abend haben wir zusammen mit den Holländerinnen vom Loop und unserem neuen Nachbarn, einem Israeli bei einer Flasche Rum und diversen Trinkspielen ausklingen lassen. Es wurde nach 2 Uhr bevor ich ins Bett kam.
am Strand

Bungalow Nr. 2


Am Folgetag verließen wir die Insel. Martyna zog es weiter nach Kambodscha, ich hatte ein Ticket für Pakse.

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