Zum Thema Trampen in Laos: Wir hatten
zwei Typen kennengelernt, die das äußerst erfolgreich vom Norden
bis in den Süden Laos´ durchgezogen haben. Sie hatten uns einige
Tipps gegeben, sodass wir es selbst einmal versuchen wollten. Wir
schrieben unser Ziel, aber auch die Namen von Orten, die auf der
Strecke lagen, in laotischer Schrift auf Papier. Der Rezeptionist
unseres Gästehauses in Thakhek hatte uns dabei geholfen.
So standen wir am nächsten Morgen 8.30
Uhr an der Hauptstraße und setzten unser schönstes Lächeln auf.
Doch bis auf weitere lächelnde Gesichter, winkende und hupende
Fahrer erhielten wir keine Resonanz. Eine Dame hielt an, um uns
mitzuteilen, dass sie nicht dorthin fährt und zwei Mädels auf einem
Moped sagten uns, wir sollten den Ort wechseln. Gesagt getan, sodass
wir mit dem Tuk Tuk zum Bahnhof gefahren sind, wo wir eh hätten hin
gemusst, wenn unser Plan nicht funktioniert hätte.
Nach einer weiteren Stunde wurde
Martyna ungeduldig und wir sind dann Richtung Busbahnhof
gelaufen.
Sie blieb dort und relaxte, während ich weiterhin am Straßenrand
mein Bestes gab. Ich harrte schließlich über 3 Stunden dort aus,
zum Ende hin mit der Unterstützung einer Vietnamesin, die äußerst
unterhaltsam die Autos versuchte anzuhalten. Sie rief den Leuten
Dinge entgegen, sowie den Namen unseres Zielortes. Sehr amüsant.
Irgendwann musste sie weiter und dann verließ auch mich die
Motivation. Es war gegen halb 1 am Nachmittag und der einzige Bus zu
dem Ort, zu den wir wollten, fuhr erst 17.30 Uhr ab und sollte 13
Stunden dauern.
Wir konnten irgendwie die Zeit mit
Erzählen, auf den harten Busbahnhofsbänken bei extremer Hitze
dösen, Menschen beobachten, essen und lesen überbrücken. Zwei
Stunden vor Abfahrt kauften wir dann ein Ticket.
Jeder Platz im Bus war besetzt, mit uns
drei Israelis als einzige Ausländer. Wir freuten uns äußerst doll,
dass der Bus über eine Klimaanlage verfügte. Diese Freude hielt
jedoch nur die ersten 30 Minuten an, dann wurde die uns zu kalt. Als
wir schlafbereit waren, hatten wir das Glück, jeweils zwei Sitze
beanspruchen zu können. Es lief laute einheimische
Heavy-Metal-Musik. Ich versuchte die Klimaanlage mit Papier zu
versiegeln - einigermaßen erfolgreich. Wir hielten diverse Male an,
darunter auch immer Stopps mit 45 Minuten Aufenthalt. Auf der Hälfte
der Strecke mitten in der Nacht hielten wir für 3 Stunden an, keine
Toilette weit und breit und kein ersichtlicher Grund für den Stopp.
Es konnte und auch niemand aufklären. Aber so hatten wir wenigstens
die Chance bei ausgeschalteter Klimaanlage ein paar Stunden zu
schlafen.
Schließlich nach gut dreizehn Stunden
Fahrt (wovon sicher 5 allein Pausen waren) kamen wir bei den
4000
Inseln an. Der Bus fuhr allerdings nur zur Hauptinsel, nicht nach Don
Det, wo wir hin wollten. Es gibt keine öffentliche Verkehrsmittel,
die dazwischen pendeln. Man konnte sich ein Boot mieten, aber das war
extrem kostspielig. So standen wir beiden Mädels in einem Dörfchen
7 Uhr morgens und suchten nach einer Lösung. Wir fragten die
Einheimischen, aber auch die versuchen nur Profit aus uns zu
schlagen. Ich hielt dann ein Auto an und fragte nach unserem Ziel und
glücklicherweise fuhr es auch dorthin und nahm uns kostenlos auf der
Rückfläche (Pick-Up) mit. So hat das Trampen also doch noch
geklappt, und zwar dann, als wir es am nötigsten brauchten.
Die anderen beiden trampenden Jungs
haben wir dann übrigens mittags auf der Insel wieder getroffen. Sie
haben es wirklich geschafft, die ganze Strecke zu trampen. Allerdings
brauchten sie auch zwei Tage dafür.
Ich vermute ja, dass es den Jungs
generell einfacher fällt, weil es in Laos unter Strafe steht, dass
Einheimische (sexuellen) Kontakt zu Ausländern haben. Und das das
wohl ziemlich strikt geahndet wird. Und dass eben die vorwiegend
männlichen Autofahrer kein Risiko eingehen wollten. Wer weiß...
Auf der Insel angekommen suchten wir
nach einem passenden Bungalow und mieteten uns am ersten Tag ein Rad,
um die Umgebung zu erkunden. Das ist ziemlich schnell geschehen, denn
Don Det ist nicht wirklich groß. Aber die Inseln hier sind perfekt
zum Relaxen, die Natur genießen und bei Bedarf eine Menge Drogen zu
konsumieren. In fast jedem Restaurant gibt es „Happy Shakes“,
„Happy Pancakes“ oder „Happy Sandwiches“. Da sollen wohl
Pilze oder Marihuana untergemischt sein, keine Ahnung, ich lass die
Finger davon. Ich habe den Holländer, den ich in Luang Prabang
kennengelernt habe, natürlich hier wiedergetroffen. Er hatte es
ausprobiert und war 1 ½ Tage down. So etwas brauche ich nicht ;)
Blick von unserer Hängematte aus |
der rechte war unser |
Am zweiten Tag sind wir morgens mit
unserem Backpack losgezogen, um den Bungalow zu wechseln. Vom ruhigen
Süden wollten wir in den etwas belebteren Nordwesten. Da es auf der
Insel keine Tuk Tuks oder ähnliches gibt, mussten wir laufen. Ganze
40 Minuten bei ü30 Grad. Wir mussten nach jeweils 15 Minuten eine
Pause einlegen, aber es war machbar. Später am Tag sind wir dann mit
dem Rad auf die Nachbarinsel Don Khon. Sie bietet Wasserfälle und
Delphine. Vor allem von letzterem wurden wir angezogen. An der
Bootsanlegestelle angekommen, stellten wir fest, dass man nur das
ganze Boot mieten konnte. Es passen vier Personen rein, weshalb ich
mal wieder Leute angequatscht habe, ob sie nicht auch Delphine
beobachten wollten. Und dann hatte es letztlich bei einem Pärchen
geklappt und der Typ kommt auch noch aus Leipzig :)
Wir hatten tatsächlich das Glück,
freilebende Delphine beobachten zu können. Leider aus einer etwas
entfernteren Distanz, weshalb ich keine Fotos machen konnte. Aber
eigentlich finde ich das auch ganz gut so, dann werden die Tiere
nicht in ihrem natürlichen Umfeld gestört. Auf dem Rückweg sind
Martyna und ich dann noch zum Strand gefahren und ich allein dann
weiter zu einem Wasserfall. Wir hatten also ganz schön viel action
an diesem Tag, bei Temperaturen, bei denen das Atmen einem schon zum
Schwitzen bringt.
Dafür hatten wir uns für den nächsten
Tag nichts weiter vorgenommen als zu relaxen. Und haben dies auch
erfolgreich umgesetzt. Bis auf einem Besuch am „Strand“ haben wir
nichts weiter gemacht. Ich hatte meinen Lieblingsplatz genießen
können – in der Hängematte auf der Veranda des Bungalows. Und
dort konnte ich die Kinder beim Schwimmen und Muschel-Tauchen
beobachten. Deren Schwimmhilfe aus zwei zusammen gebundenen leeren
Plastikflaschen bestand. Den Abend haben wir zusammen mit den
Holländerinnen vom Loop und unserem neuen Nachbarn, einem Israeli
bei einer Flasche Rum und diversen Trinkspielen ausklingen lassen. Es
wurde nach 2 Uhr bevor ich ins Bett kam.
am Strand |
Bungalow Nr. 2 |
Am Folgetag verließen wir die Insel.
Martyna zog es weiter nach Kambodscha, ich hatte ein Ticket für
Pakse.
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