Dieses Örtchen ist bei den Touristen
vor allem wegen einer Sache beliebt – Tubing. Haben wir natürlich
auch gemacht, dazu später mehr.
Nach unserer Ankunft und der
Unterkunftssuche (Sophie, Steffi aus Deutschland, mit der wir uns in
VV verabredet hatten und ich teilten uns ein Zimmer) erkundeten wir
den Ort. Viele viele Touristen, vornehmlich jüngeren Alters. Wir
lernten unterwegs Julia aus Deutschland kennen.
Karstberge |
Typisch VV: Sandwiches und Crepes im Straßenverkauf |
Zum Abendessen kamen wir quasi gar
nicht, weil wir nach dem Erkunden von einem Promoter auf Freigetränke
eingeladen wurden. Und das geschah zwei Mal hintereinander. Und neben
diesen Bars waren weitere, die ebenfalls jede Nacht „Ladies Night“
hatten, sodass wir schließlich bis 22 Uhr ein paar drinks genossen.
Wir entschlossen uns für ein relativ
frühes Zubettgehen, da Sophie am nächsten Morgen bereits abreiste.
Das Reisen mit ihr hat mir außerordentlich gut gefallen, sie ist so
entspannt und hat mir die Entscheidungshoheit überlassen bzw. war
immer kompromissbereit.
Den ersten „vollen Tag“ in VV
verbrachten wir mit einer Wanderung zur Lusi Höhle. Am Ende dieser
soll ein natürlicher „swimming pool“ sein. Damit lockt man
zumindest die Touris. In der Trockenzeit ist es lediglich eine Art
Becken mit einer kniehohen Wassertiefe. Und viel Schlamm am Boden.
Schwimmen ist also nicht angesagt, aber das wäre auch etwas gruselig
gewesen, so ganz ohne Tageslicht. Bis zu diesem Punkt darf man auch
nur mit einem Guide vordringen, denn wir mussten selbst gebaute
Leitern benutzen, Teilabschnitte durchkriechen und Abgründe
überqueren – das alles wohl bemerkt in Flip Flops. Da unser Guide
aber ebenso welche trug, hatte ich keine Bedenken. Die Durchwanderung
hat eine Strecke ca. 30 Minuten lang gedauert. Und war spannend!
Die Expeditionstruppe |
Anschließend hatten wir noch einen
kurzen Snack in den Feldern unter den Karstbergen und haben
einen
Büffelhirten beobachtet. Es war Freitag und nachdem wir nun wussten,
dass wir kostenlose Getränke abstauben konnten, wollten Steffi,
Julia und ich nach dem Abendessen und Trinken tanzen gehen. Wir
hatten die Wahl zwischen der Jungle Party, dessen Gäste
ausschließlich Touris waren und einer lokalen Diskothek. Wir
entschieden uns für zweiteres. Und waren bis auf eine Ausnahme
wieder die einzigen Ausländer. Ich finde das super :) Im
Toilettenraum lernte ich drei laotische Mädels kennen, die uns dann
zu sich an den Tisch mitnahmen. Denn in laotischen Discos (zumindest
in Luang P. und VV) ist es so, dass im ganzen Raum Stehtische stehen
und sich die Gäste darum bewegen (und tanzen). Ja und ohne Tisch
steht man dann doof irgendwo dazwischen. Also hat das ganz gut
gepasst. Steffi war am Anfang erst etwas skeptisch, nachdem uns die
Laoten dann aber auf Bier einluden (natürlich nicht für mich, ich
hasse Bier – es gab Eistee) wurde auch Steffi aufgeschlossener :)
Natürlich steuerten wir auch Bier zu.
Gespielt wurde elektronisch gemischte
Chartmusik und auch lokale Songs. Gegen zwölf verließen unseren
neuen Freunde den Club und wir taten es ihnen gleich.
Zum Glück hinterließ der Alkohol
keine großartigen Spuren, denn am Folgetag wollten auch wir das
Tubing ausprobieren. Es geht wie folgt von statten: Tuk Tuks bringen
große Gummireifen und die meist jungen Touristen ca. 4km außerhalb
des Ortes. Dann geht mit dem Reifen auf dem Nam Song flussabwärts
zurück nach Vang Vieng. Klingt idyllisch bis spaßig. Allerdings
geriet diese Art der Freizeitbeschäftigung in Verruf, da es vor
einiger Zeit unterwegs diverse Bars gab, in denen nicht nur Alkohol
sondern auch Drogen angeboten wurden. Es sollen dabei mehrere
Touristen gestorben sein. Seither ist Tubing zwar immer noch möglich,
jedoch hat sich die Anzahl der Bars auf vier begrenzt. Und seitdem
gibt es auch „nur“ noch Alkoholleichen.
Mit dem Tuk Tuk zum Tubing |
Wir hatten eigentlich nicht vor, uns
wieder dem Alkoholgenuss hinzugeben. Aber gegen Free Shots lokalen
Whiskeys konnten wir uns nicht wehren ;) Der Fluss war zu Beginn
recht langsam, wir hatten schon die Befürchtung zu schnell wieder in
VV anzukommen. Deshalb machten auch wir in den Bars Halt und
entspannen etwas in den Hängematten. Ich hatte vorab gelesen, dass
man vor 15 Uhr möglichst in VV zurück sein sollte, da sonst die
Sonne hinter den Bergen ist und wir die ganze Zeit im Schatten fahren
würden. Und tatsächlich wurde es 15.30 Uhr bei uns als wir gerade
einmal auf der Hälfte der Strecke waren.
Das Wasser ist dann nicht mehr ganz so
erfrischend und es ist auch nicht mehr ganz so witzig, wenn die
ganzen Kanuten, die an dir vorbeifahren, dich mit Wasser
vollspritzen. Zum Teil war das Wasser so flach, dass wir auf dem
Reifen im Fluss stecken blieben oder mit dem Hintern aufgesetzt sind.
Nicht ganz so witzig, denn das Flussbett bestand nur aus großen
Steinen. An einigen Flussschnellen hatte ich auch kurz Bedenken, denn
durch die Spiegelung des Lichtes habe ich nicht gesehen, was da vor
mir unter dem Wasser lauert.
Am Ende hatte ich gar keine Lust mehr
auf dieses langsame Treiben. Zudem war mir kalt und ich war
aufgeweicht. Also legte ich mich bäuchlings auf den Reifen und
begann mit meinen Armen mich vorwärts zu bewegen. Schien ganz witzig
ausgesehen zu haben, zumindest waren einige Kameras der Bootstouris
auf mich gerichtet (nutzten die meine Misslage auch noch aus). Ich
ließ die anderen beiden Mädels zurück. Ab einem Zeitpunkt wurde
diese Position zu unbequem und dann wechselte ich die
Fortbewegungsart. Die letzten Meter bestritt ich im Reifen sitzend
mit meinen Flip Flops in der Hand rudernd. Am Ende der Strecke
gewinnt der Nam Song noch einmal an Fahrt. Und obwohl nur knietief
war die Strömung so stark, dass ich beim Aussteigen fast meinen
Reifen verloren hätte, daraufhin nach vorn auf mein Knie stürzte,
um den festzuhalten und noch einmal komplett nass wurde.
Frierend und mit einer Schramme wartete
ich auf die anderen beiden. In Steffis Tasche waren meine Sachen. Die
hatte allerdings bei der Hälfte schon genug und hat ein Tuk Tuk
zurück genommen. Julia und ich brachten dann die Reifen zurück zum
Ausleiher. Fazit: Tubing hat schon Spaß gemacht, wenn man jedoch
nicht etwas vom Alkohol benebelt ist, ist das Ende ziemlich zäh und
hart.
Fotos existieren, befinden sich jedoch noch auf Steffis Kamera, deren SD-Karte mit einem Virus infiziert ist, weshalb ich sie nicht kopieren konnte. Ich werde sie hoffentlich später hochladen ;)
In Vang Vieng besteht ebenfalls die
Möglichkeit, Ballonfahrten zu machen. Zu einem Viertel des Preises
von Bagan. Ich zögerte kurz, aber eigentlich stand für mich sofort
fest: Das mache ich! Wie gesagt versuche ich mir in jedem Land etwas
zu gönnen. Und jetzt war es wieder Zeit dafür. Am Abend schnell
noch bei einer Agentur für den Sonnenaufgang am Folgetag gebucht und
dann auch schon schlafen gegangen, der Wecker sollte 5.30 Uhr
klingeln.
Um 6 sollte mich jemand zur Fahrt
abholen. Es wurde 6.10 Uhr, schließlich 6.20 Uhr als endlich das
erhoffte Auto kam. In meinem Kopf spielten sich schon Streitszenarien
um die Rückerstattung des Preises ab, da ich dachte, dass ich den
Sonnenaufgang verpasse. Wir fuhren auch erst zu einem falschen
Startplatz. Mit mir waren 7 weitere Abenteuerlustige. Endlich am
Start angekommen, warteten zwei Ballons auf insgesamt 13 Personen.
Ich durfte in den bunten einsteigen. Der Pilot war chinesischer
Abstammung. Kalt war es nicht, vor allem nicht am Kopf ;) Der
Aufstieg war rasant, der Korb knarzte ab und an und hatte eine
leichte Schieflage (warum auch immer). Die Aussicht war schon toll,
zwar leicht diesig, aber als die Sonne hinter den Bergen hervorkam
war ich einfach nur glücklich. Das war vielleicht nicht die tollste
Aussicht meines Lebens, aber die Erfahrung war genau an dem Ort zu
dem Zeitpunkt genau richtig. Jetzt kann ich wieder ein Häkchen an
meiner to-do-list des Lebens machen :)
Vang Vieng aus der Vogelperspektive |
Nach einem erneuten kurzen Nickerchen
habe ich am Mittag den Minivan nach Vientiane, der Hauptstadt
genommen. Natürlich hatte ich wieder das „Glück“, nur 2 Plätze
neben einem brechenden einheimischen Mädchen sitzen zu dürfen, die
in den krassesten Tönen alles aus sich herausholte. Ich verstehe da
so einiges nicht. Zum einen: warum isst sie noch am Morgen, wenn sie
weiß, was ihr bevorsteht? Und weiter: warum nimmt sie den kleinen,
wendigen Minivan auf dieser kurvenreichen Strecke anstatt des gleich
preisigen VIP-Busses (der auch etwas langsamer fährt)?
Zum Glück war sie vorbereitet und
hatte eine Tüte dabei. EINE. Für mindestens 5 Brechanfälle. War
ich froh, Tigerbalm für meine Nase und die Musik auf meinem Handy
für meine Ohren parat zu haben!
Nachdem ich in Vientiane ein Bett im
Hostel gesucht hatte, bin ich umhergelaufen und habe natürlich
wieder rein zufällig Julia getroffen (sie war am gleichen Tag
bereits morgens abgereist). Wir haben den Abend zusammen verbracht.
Die Nacht im 16(!!!)-Bett-Zimmer im Hostel war schrecklich. Und da
meine ich nicht die Menschen um mich herum, die waren erstaunlich
ruhig (könnte auch am Oropax gelegen haben). Im Zimmer waren gefühlt
100 Mücken und 30 Grad. Wir hatten zwar eine Klimaanlage aber keiner
traute sich, die anzumachen. Ich sprühte mich vorsorglich mit
Anti-Mückenspray ein. Zum ersten Mal kam meine Gardine zum Einsatz,
die ich als Mückennetz einsetzte. Hat bis zur Hälfte der Nacht
geklappt, dann hab ich mich zu soll bewegt und es war viel zu warm
sodass ich ohne Bedeckung schlief (ha, aber dieses Mal keinen
einzigen Stich! Die Mücken waren wohl schon satt).
Gleich nach dem Frühstück suchte ich
ein anderes Zimmer. Ich sagte Steffi Bescheid, die heute nachkam und
nun sind wir mit einem Koreaner in einem 3er-Zimmer zum gleichen
Preis. Tagsüber bin ich rumgelaufen, habe mir ein paar Tempel
angeschaut und mich über meine Weiterreise morgen informiert. Hier
gibt es nicht wirklich viele Gründe, länger zu bleiben. Die
Sehenswürdigkeiten habe ich so gut wie alle gesehen, die
Temperaturen sind verdammt heiß und die Stadt lädt nicht gerade zum
Entspannen ein. Ich bleibe lieber ein paar Tage länger im Süden
bzw. irgendwo auf dem Weg dahin.
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